Ski-Legende tief beeindruckt

Nur etwas vermisst Girardelli bei Lara Gut-Behrami

Nach mehreren Jahren harten Kampfes steht Lara Gut-Behrami (29) wieder auf der Sonnenseite des Ski-Lebens. «Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Von sechs Super-Gs habe ich vier gewonnen, dazu WM-Gold. Dies hätte ich zu Beginn der Saison nicht für möglich gehalten», sagt sie mit der Disziplinen-Kugel in der Hand.

Dass sie durch die Absage des Super-Gs in der Lenzerheide wohl um ihre letzte Chance für den Gewinn des Gesamtweltcups gebracht wurde, stört Gut-Behrami nicht. «Daran habe ich nie gedacht», sagt sie. Alles in Butter also? Nicht ganz. Gut-Behrami nervt sich wie schon am Vortag, dass es pro Disziplin nicht die gleiche Anzahl Rennen gibt. «Wenn man sagt, dass es zu kompliziert ist, Speed-Events zu organisieren, ist das oft eine Ausrede. Es ist einfach falsch geplant. Ich hoffe, dass sich die Verbände künftig darüber unterhalten.»

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Top 4 der Schweizer Ski-Geschichte

Man merkt: Gut-Behramis Angriffslust ist auch neben der Piste ungebrochen. Genau das schätzt Ski-Legende Marc Girardelli (5 Gesamtwelcupsiege) an der Tessinerin. «Lara hat Ecken und Kanten. Sie ist keine Ja-Sagerin, sondern versucht, ihren Willen durchzusetzen», so Girardelli. Der Vorarlberger, der seine Erfolge in den 80ern und 90ern für Luxemburg feierte, meint: «Für mich zählt Lara bei den Frauen zu den Top 4 der Schweizer Ski-Geschichte. Klar, Vreni Schneider steht über allen. Aber danach kommt schon bald sie. Man wird sie nie vergessen.»

Neben der Aggessivität auf den Ski beeindruckt Girardelli auch ihre Geradlinigkeit abseits der Pisten. «Lara ist nicht zartbesaitet, sondern vielmehr eine Kämpferin, die nie das Handtuch wirft. Dazu ist sie sprachlich und intellektuell auf einem sehr hohen Niveau. Für mich ist klar, dass Lara auch nach der Karriere viel Erfolg haben wird – egal in welchem Bereich.»

Nur etwas würde Girardelli bei Gut-Behrami gerne wieder sehen. «Dass sie Slalom fährt. Denn Lara hat die Schnelligkeit, die es dafür braucht. So wäre sie im Gesamtweltcup noch gefährlicher als jetzt schon.»

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