Das Podest
1. Marco Odermatt (Sz) 2:03,62
2. Manuel Feller (Ö) +1,40
3. Zan Kranjec (Slo) +2,05
Das Rennen
Obwohl Marco Odermatt nach der intensiven Nordamerika-Tour der Jetlag noch in den Knochen steckt, gelingt dem Nidwaldner der Start zum Riesenslalom-Klassiker in Val-d’Isère optimal. Im ersten Lauf kann einzig der Österreicher Manuel Feller einigermassen mit dem Olympiasieger mithalten – der Tiroler verliert 45 Hundertstel. Deutschlands Alexander Schmid, die Norweger McGrath und Henrik Kristoffersen sowie der Walliser Loïc Meillard liegen mit über einer Sekunde zurück.
Während Meillard im zweiten Durchgang weiter zurückfällt (Platz 10), zündet der bei Halbzeit an elfter Stelle liegende Slowene Zan Kranjec eine absolute Bombe! An der Zeit vom Riesenslalom Vize-Olympiasieger beissen sich auch Kristoffersen, McGrath und Schmid die Zähne aus. Erst Manuel Feller kann Kranjec von der Spitze verdrängen.
Was dann noch folgt, ist eine weitere Riesen-Demonstration von Marco Odermatt. Der Titelverteidiger im Gesamtweltcup fährt auch im zweiten Lauf die Bestzeit und feiert damit mit dem Vorsprung von 1,40 Sekunden den 14. Weltcupsieg seiner Karriere. Der Innerschweizer steht damit im Riesenslalom (inklusive Olympiasieg) zum elften Mal in Serie auf dem Podest – der füdliblute Wahnsinn! Zudem ist es saison- und disziplinübergreifend Odermatts elfter Podestplatz in Folge und der 300. Weltcup-Sieg für die Schweiz.
Die anderen Schweizer
10. Loïc Meillard +2,95
14. Thomas Tumler +3,62
17. Fadri Janutin +3,87
19. Livio Simonet +4,09
21. Gino Caviezel +4,19
25. Semyel Bissig +4,65
Out im 2. Lauf: Justin Murisier
Out im 1. Lauf: Daniele Sette
Hinter Odermatt und Meillard klassieren sich fünf weitere Schweizer in den Punkterängen. Während Gino Caviezel als 21. unter seinen Möglichkeiten bleibt, verbessert sich der Samnauner Routinier Thomas Tumler (33) mit einem tollen zweiten Lauf vom 29. auf den 14. Rang. Der Nidwaldner Semyel Bissig (Rang 25) landet erstmals seit seinem im Sommer 2021 erlittenen Kreuzbandriss in den Top 30. Viel Hoffnung für die Zukunft machen uns auch die jungen Bündner Fadri Janutin (22) und Livio Simonet (24), die sich in der Endabrechnung auf den Plätzen 17 und 19 klassieren.
Justin Murisier hat den Saisonauftakt in Sölden verpasst, weil er im Oktober nach einem Bandscheibenvorfall eine Rücken-OP über sich ergehen lassen musste. Nun hat er sich mit einem beachtlichen 12. Rang im ersten Lauf zurückgemeldet. Im Finale scheidet der Unterwalliser jedoch aus.
Das gab zu reden
Im Lager von Henrik Kristoffersen löst die Kurssetzung im ersten Durchgang vom Schweizer Trainer Helmut Krug wütende Reaktionen aus. Krug hat auf der steilen Piste verhältnismässig weite Torabstände (bis zu 27 Meter) gesetzt, was dem Techniker Kristoffersen weit weniger gut passt als Marco Odermatt.
Riesenslalom (nach 2 von 10 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 200 Punkte
2. Zan Kranjec (Slo) 140 Punkte
3. Henrik Kristoffersen (No) 105 Punkte
4. Manuel Feller (Ö) 95 Punkte
5. Lucas Braathen (No) 79 Punkte
Gesamtweltcup (nach 6 von 39 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 520 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 380 Punkte
3. Matthias Mayer (Ö) 186 Punkte
4. Vincent Kriechmayr (Ö) 152 Punkte
5. Daniel Hemetsberger (Ö) 142 Punkte
Nationencup (nach 14 von 78 Rennen)
1. Schweiz 2098 Punkte
2. Österreich 1808 Punkte
3. Norwegen 1191 Punkte
Riesenslalom (nach 2 von 10 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 200 Punkte
2. Zan Kranjec (Slo) 140 Punkte
3. Henrik Kristoffersen (No) 105 Punkte
4. Manuel Feller (Ö) 95 Punkte
5. Lucas Braathen (No) 79 Punkte
Gesamtweltcup (nach 6 von 39 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 520 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 380 Punkte
3. Matthias Mayer (Ö) 186 Punkte
4. Vincent Kriechmayr (Ö) 152 Punkte
5. Daniel Hemetsberger (Ö) 142 Punkte
Nationencup (nach 14 von 78 Rennen)
1. Schweiz 2098 Punkte
2. Österreich 1808 Punkte
3. Norwegen 1191 Punkte
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Marco Odermatt: «Es ist schon sehr cool, dass ich Saison übergreifend zum zehnten Mal in Serie im Riesen auf dem Podest stehe. Ich habe den Umständen entsprechend ein perfektes Rennen abgeliefert, es ist wirklich alles gut abgelaufen. Ich möchte einmal mehr meinem Servicemann Chris ein grosses Kompliment machen. Er hat mittlerweile für alle Bedingungen das optimale Set-Up parat. Für mich wird es nächste Woche dennoch schwer, meine Erfolgsserie fortzusetzen, schliesslich gehört die Strecke in Val Gardena nicht zu meinen Lieblingspisten.»
Thomas Tumler: «Im Gegensatz zum ersten Lauf hatte ich im zweiten Durchgang eine richtig gute Piste, es hat mir extrem Spass gemacht. Mit Ausnahme von einem kleinen Fehler im Mittelteil ist mir eine super Fahrt gelungen.»
Die Bedingungen
Es herrschen hochwinterliche Bedingungen in Hochsavoyen. Einige Rennfahrer haben sich bereits auf der Anreise einen grossen Rückstand eingehandelt, weil aufgrund des starken Schneefalls diverse Lastwagen querstehend die Strasse versperrt haben. Den französischen Streckenarbeitern gelingt es unter diesen schwierigen Voraussetzungen dennoch, eine «Face de Bellevarde» zu präparieren, auf der selbst Athleten mit 40er-Nummern den Sprung in die Top 16 schaffen. Problematisch ist allerdings die ständig wechselnde Sicht: Vor allem im ersten Durchgang wechseln sich Nebel und Sonne im Minutentakt ab. Im Final ist das Licht wesentlich stabiler.
So gehts weiter
Am Sonntag (9.30/13.30 Uhr) bestreiten die Männer in Val-d'Isère den ersten Slalom des Winters. Danach folgt das Monsterprogramm in Italien mit zwei Abfahrten und einem Super-G in Gröden (Donnerstag bis Samstag) gefolgt von den beiden Riesenslaloms in Alta Badia (Sonntag und Montag).