Sie leben mit dem berühmtesten Namen der Schweiz
Wenn Marco Odermatt Snowboard fährt oder den Samichlaus spielt

Vor allem in der Zentralschweiz ist der Name Marco Odermatt ziemlich verbreitet. Wie lebt es sich, wenn ein Namensvetter die Skiwelt erobert und in aller Munde ist? Ein Treffen mit zwei Männern, die es wissen müssen.
Publiziert: 21.03.2024 um 11:56 Uhr
|
Aktualisiert: 21.03.2024 um 14:21 Uhr
1/12
Der Name Marco Odermatt auf dem Schal, die Intialen MO auf dem Gürtel: Marco Odermatt aus Kriens (l.) und Marco Odermatt aus Neuenkirch heissen genauso wie der Skistar.
Foto: Sven Thomann
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Marco Odermatt fährt so gut Ski wie keiner auf der Welt, klar. Doch Marco Odermatt fährt auch gerne Snowboard. Marco Odermatt raucht auch mal eine Zigarette. Und Marco Odermatt ist sogar Mitglied im Fanklub von Marco Odermatt.

Willkommen in der Welt von Marco Odermatts Namensvettern! Vor allem in der Zentralschweiz wohnen viele Männer mit dem exakt gleichen Namen wie der Skistar. Leben mit dem vielleicht berühmtesten Namen der Schweiz. Was geht da momentan ab bei den Namensvettern?

Blick will es genau wissen und trifft zwei von ihnen. Wo? Natürlich in Dallenwil NW. Das Dorf an der Bahnstrecke nach Engelberg ist der Bürgerort vieler Odermatts. Auch bei berühmten Sportlern wie eben Skifahrer Marco (26) und Fussballlegende Karli Odermatt (81) steht Dallenwil im Pass. Aber auch bei den Odi-Namensvettern Marco Odermatt (33) aus Neuenkirch LU und Marco Odermatt (57) aus Kriens LU.

Wir nennen sie Mo Odermatt und Zunft-Odermatt

Um aus praktischen Gründen die beiden Gleichnamigen auseinanderhalten zu können, nennen wir sie hier Mo Odermatt und Zunft-Odermatt. Der Jüngere erklärt: «Mein Vater ist eigentlich der Odi. Mir sagen sie Odermäsi oder einfach Mo, wegen den Initialen.»

Sein Namensvetter sagt: «Früher war ich der Odi, doch das hat sich gelegt. Nun bin ich einfach Marco. Nur in der Zunft nennen mich einige wieder Odi, als Gag wegen des Skifahrers.» Gemeint ist die Galli-Zunft Kriens, in der Odermatt jeweils zwischen 4. und 7. Dezember als Samichlaus Familien besucht – die Zunft-Chläuse kennt in Kriens jedes Kind.

Dass der Skistar einst enthüllte, dass er als Kind Berufswunsch «Samichlaus» hatte, und er dann ausgerechnet am 6. Dezember 2019, als sein Namensvetter in Kriens als Chlaus unterwegs war, sein erstes Weltuprennen gewann, sorgte in der Zunft für viel Gaudi.

Die beiden Namensvettern lernen sich erst in Dallenwil beim Treffen mit Blick kennen. Doch beim Kaffee wird rasch klar, dass die Odermatt-Welt eben doch ziemlich klein ist. Bald sind gemeinsame Bekannte ausgemacht.

Doch wie ist das denn nun, denselben Namen wie der Ski-Dominator zu tragen? Mo Odermatt, Logistik-Teamleiter im Zentrallager der zur internationalen UZIN-UTZ-Gruppe gehörenden Sifloor AG in Sursee LU, sagt: «Oft glauben es die Leute zuerst nicht so recht, dass man so heisst.» Er erzählt das Beispiel einer Reservation im Schiessstand. «Da sind die Leute dann fast enttäuscht, wenn nicht der Skifahrer erscheint. Dabei ist es ja ziemlich unwahrscheinlich, dass er mitten in der Skisaison schiessen geht», sagt Mo Odermatt lachend.

Wenn der eigene Name oft für gute Stimmung sorgt

Grosse Gaudi löste der leidenschaftliche Hobby-Jäger, -Fischer und -Koch als Besucher der bekannten Comedy-Show von Max Bünzli aus: «Bünzli fragte mich nach meinem Namen. Als er ihn erfuhr, hat er im weiteren Programm immer wieder mal einen Odi-Scherz gemacht.»

Zunft-Odermatt, Senior Key Account Manager bei Werkzeughersteller Hilti und Vater einer 28-jährigen Tochter, war schon immer Ski-Fan. Auch, weil sein Cousin Sepp Odermatt seit vielen Jahren als Speaker die «Stimme von Adelboden» ist. Als Fanklub-Mitglied hat er den Skistar auch schon persönlich getroffen. Eine seiner Anekdoten spielt sich denn auch in einem Ski-Shop ab. «Ich habe ein neues Paar Ski gekauft. Es herrschte eine launige Stimmung, deshalb glaubte der Verkäufer standhaft an einen Scherz, als ich ihm für ein Formular den Namen diktierte.»

Beide Odermatts erzählen, dass ihr Name auch sonst oft für Erheiterung sorgt. «An der Fasnacht habe ich einige Stöckli-Mitarbeiter getroffen, sie wollten aus Spass sogar ein Autogramm», sagt Zunft-Odermatt.

Der Stolz auf das Familiengeschlecht ist beim Duo aber auch unabhängig von Ski-Namensvettern vorhanden. Mo Odermatt hat sich das Familienwappen sogar auf den Oberarm tätowieren lassen!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?