Loïc Meillard weiss nach dem letzten Slalom dieses Winters nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern soll. Erfreulich ist, dass sich der Walliser mit Neuenburger Wurzeln zum fünften Mal in Serie in den Top-4 klassiert. Ärgerlich ist jedoch, dass er als Vierter seinen dritten Platz in der Disziplinen-Wertung verliert. Und zwar an den Norweger Timon Haugan (27), der in Saalbach seinen ersten Weltcupsieg einfährt.
Das spürt Meillard auch finanziell. «Ich verliere dadurch einen ordentlichen Bonus, weil einige Verträge eine Prämie für eine Top-3-Rangierung in der Disziplinen-Wertung beinhalten», verrät der 27-Jährige. Dafür darf er sich aber auf einen Bonus für seine Klassierung im Gesamtweltcup freuen, wo er mit 909 Punkten Rückstand auf den alles überragenden Landsmann Marco Odermatt den zweiten Rang belegt.
Und weil der drittplatzierte Österreicher Manuel Feller in den abschliessenden Speed-Bewerben nicht starten wird, ist der erste Schweizer Doppelsieg im Gesamtweltcup Tatsache.
Die letzten Rennen wackeln
Zudem wird die Wahrscheinlichkeit immer grösser, dass es in dieser Saison gar kein Weltcuprennen mehr geben wird. Denn dass die letzte Abfahrt und der finale Super-G tatsächlich stattfinden, ist alles andere als sicher. Marco Odermatt sagte schon am Samstag nach dem Riesenslalom, dass bei diesen Bedingungen die Durchführung von Speed-Rennen unmöglich gewesen wäre. Und wenn sich die Wetterprognosen für die kommenden Tage bewahrheiten, wird die Piste noch stärker aufgeweicht.
Für Montag und Dienstag sagen die Meteorologen sehr viel Regen vorher, danach soll es im Salzburgerland noch wärmer werden. «Wir benötigen für die Rettung von Abfahrt und Super-G unbedingt eine klare Nacht», sagt Österreichs Speed-Cheftrainer Sepp Brunner. Aber gemäss den Wetterprognosen wird es diese klare Nacht in dieser Woche in Saalbach nicht geben.
Odermatt und Erfolgscoach trennen sich
So oder so ist das Saisonende nah. Und eines steht jetzt schon fest: Das Erfolgsgespann Marco Odermatt/Kurt Kothbauer wird es in Zukunft definitiv nicht mehr geben. Der österreichische Kraft- und Konditions-Guru, der aus dem einst so schmächtigen Nidwaldner einen Jahrhundert-Athleten geformt hat, sucht eine neue Herausforderung.
Riesenslalom-Cheftrainer Helmut Krug macht sich deshalb aber keine Sorgen: «Kurti und Marco haben in den letzten acht Jahren genial zusammen funktioniert. Aber nach einer derart langen Zeit ist es gar nicht schlecht, wenn ein Athlet neue Reizpunkte erhält. Ich habe eine Idee, wer den Kurti ersetzen könnte. Spruchreif ist aber noch nichts.»