Es ist 13.20 Uhr, als ein Wolkenbruch am Slalom-Start auf 1260 Metern niedergeht. «Regen und Skifahren – das tut mir weh», sagt Michelle Gisin (30) kurze Zeit später im Ziel. Mit Platz 10 kann sie leben. «Der Hang ist nicht wirklich steil, aber auch nicht flach. Das liegt mir bei diesen weichen, schmierigen, salzigen Verhältnissen nicht», sagt sie.
Immerhin: Sie beendet die Slalom-Saison auf Rang vier. Sie freut sich schon jetzt auf die WM am gleichen Ort im nächsten Februar. «Dann fahren wir hoffentlich auf blankem Eis», so Gisin schmunzelnd.
«Ich habe noch viel Potenzial»
Beste Schweizerin ist Camille Rast (24) als Achte. Mit den garstigen Bedingungen in Saalbach kann sie mehr anfangen als Gisin. «Ich liebe es, wenn es schwierig ist – das holt mich aus der Komfortzone», so Rast. Sie verbessert sich im zweiten Lauf um vier Plätze und blickt wie Gisin auf eine gute Slalom-Saison zurück – zweimal wurde sie Vierte.
Vor allem aber hat sie erstmals überhaupt eine Saison ohne Probleme hinter sich: kein Pfeiffersches Drüsenfieber, keine körperlichen Schwierigkeiten, keine Materialprobleme. «Ich habe viel über mich gelernt. Früher gab es auf und abs, jetzt bin ich geduldiger und verarbeite alles besser. Und ich habe noch viel Potenzial.»
Nach Comeback: Shiffrin siegt erneut
Der Sieg (Nummer 97) und die Slalom-Kugel (Nummer 8) gehen an Mikaela Shiffrin (28, USA). «Im nächsten Jahr werde ich alles daran setzen, wieder um den Gesamtweltcup zu kämpfen», kündigt sie an. Dieser wird in diesem Winter wohl an Lara Gut-Behrami (32) gehen. Ob die Tessinerin für das Kugel-Foto mit Marco Odermatt (26) bis am Sonntag in einer Woche in Saalbach bleibt? Swiss-Ski geht davon aus, dass sie am Samstagabend nach dem letzten Frauen-Rennen des Winters abreisen wird.