Bis im Sommer 2016 hat es einige Experten gegeben, die Marco Odermatt bezüglich seines Körperbaus als «zu schwach für eine grosse Rennfahrer-Karriere» taxiert haben. Doch dann hat Riesenslalom-Cheftrainer Helmut Krug seinen alten Weggefährten Kurt Kothbauer als Konditionstrainer zu Swiss-Ski geködert.
Der ehemalige Kugelstosser und Diskuswerfer Kothbauer, der in den 90er-Jahren beim ÖSV Hermann Maier gestählt hatte, hat in relativ kurzer Zeit aus dem feingliedrigen Odermatt ein eindrückliches Muskeltier geformt. Vor zwei Jahren durfte Kothbauer im Gespräch mit Blick voller Stolz verkünden, «dass Marco bezüglich der Maximalkraftwerte, welche Hermann Maier in seinen allerbesten Zeiten abgeliefert hat, mithalten kann».
Odermatt braucht neue Inputs
Odermatt hat immer wieder betont, wie wichtig der Schleifer aus Oberösterreich für ihn ist. «Ich habe Kurti enorm viel zu verdanken, seine Trainingsmethoden sind absolut genial.» Doch nach diesem Gala-Winter geht das Traum-Duo getrennte Wege – Kothbauer sucht eine neue Herausforderung. «Ich habe aus meiner Sicht das Optimum aus Marco herausgeholt. Ich wüsste nicht, wie ich ihn noch besser machen soll. Und deshalb braucht Marco neue Inputs von einem anderen Trainer. Und ich werde einen Athleten suchen, den ich auch wirklich besser machen kann.»
Was sagt Odermatt zu dieser Entscheidung? «Es ist wirklich sehr schade, weil Kurti und ich perfekt zusammen funktioniert haben. Aber, nachdem wir fast acht Jahre zusammengearbeitet haben, kann ich auch sehr gut verstehen, dass Kurti eine neue Challenge sucht.»