Doris De Agostini (†62) war die grosse Wegbereiterin für Michaela Figini (54) und Lara Gut-Behrami (29). Vor allem zu Lara hatte die am Wochenende nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbene Ski-Legende in deren jungen Jahren einen engen Bezug.
Das liegt an der Freundschaft zu Laras Vater Pauli Gut (62). Den kannte De Agostini schon lange, die beiden haben den gleichen Jahrgang – und sie teilten schon früh eine Leidenschaft: den Skisport. «Während ich bereits mit zwei Jahren erstmals auf den Ski herumgerutscht bin, stand Pauli mit sieben erstmals auf den Latten» sagte sie 2016 zu BLICK. «Weil der Skisport bei seinen Eltern keinen grossen Stellenwert hatte, musste er mit alten Kleidern aus Militärstoff und Holzski mit Schraubkanten auf die Piste. Trotzdem hat es Pauli dank seiner einmaligen Leidenschaft für den Skisport zum 18-fachen Tessiner Meister gebracht. Und diese Leidenschaft erkenne ich jetzt auch, wenn ich Lara zuschaue.»
Wie De Agostini recht behielt
Und auch mit Lara verbrachte De Agostini viel Zeit. Beide wurden im Skigebiet Airolo gross. «Ich werde nie vergessen, als ich vor ungefähr 15 Jahren mit dem Auto auf einen ziemlich steilen Parkplatz in Airolo gefahren bin, auf dem Pauli seiner Tochter einen Rollerblade-Slalom ausgesteckt hatte», erinnerte sie sich 2016. «Lara hat diesen Parcours unzählige Male absolviert, es war sicher brutal anstrengend für sie. Doch nicht einmal der Papa konnte sie stoppen, sie wollte immer noch härter trainieren. Und ihr Gesichtsausdruck wirkte auch bei der grössten Belastung immer glücklich.»
Schon beim ersten Mal, als sie Lara zwischen den blauen und roten Toren sah, habe sie das Talent erkannt. «Das war bei einem Kinderrennen in Airolo. Während die anderen Kids durch die Tore gerutscht sind, ist die kleine Lara bereits richtig gecarvt. Da war mir klar, dass dieses Mädchen eine ganz Grosse wird, wenn sie gesund bleibt.»
De Agostini sollte recht behalten. Lara wurde eine Grosse. Wie sie, die erste der schnellen Tessiner Skirennfahrerinnen. (red)