Im Februar 2019 stürzte Valérie Grenier (27) im Abfahrtstraining von Are (Sd) heftig. Dabei brach sie sich neben dem Knöchel auch das Schien- und Wadenbein. Nach ihrem Comeback anderthalb Jahre später entschied die Kanadierin deswegen, der Abfahrt vorerst den Rücken zu kehren. Stattdessen fokussierte sie sich auf Riesenslalom und Super-G – mit Erfolg. Im Riesenslalom näherte sie sich immer mehr der Weltspitze und feierte vor einem Jahr ihren ersten Weltcupsieg. Inzwischen ist ein zweiter dazugekommen, insgesamt stand sie viermal auf dem Podest.
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Auf diesen Winter hin gab Grenier der Abfahrt noch einmal eine Chance. Und feierte ein fulminantes Comeback. Als Dritte fuhr sie am Freitag in Cortina d'Ampezzo (It) das erste Mal in der Königsdisziplin aufs Podest. Damit bestätigte sie ihre starke Form. In 14 Rennen klassierte sie sich zehnmal in den Top 14, schied aber auch viermal aus. So auch am Samstag in der zweiten Abfahrt und am Sonntag im Super-G. Und den letzten Sturz bezahlt sie teuer. Kurz vor dem Ziel fädelte Grenier ein, flog durch die Luft und knallte auf die harte Piste.
Abruptes Saisonende
Wenige Stunden nach dem Sturz teilte der kanadische Skiverband mit, dass sie sich eine Schulterverletzung zugezogen hat. Eine Operation werde wohl nötig. Doch dann folgt der Schock für Grenier. Einen Tag nach ihrem üblen Abflug wird sie genauer untersucht und erhält eine brutale Diagnose. Wie sie auf Instagram schreibt, hat sie sich nicht nur den Oberarm gebrochen, sondern auch das Kreuzband gerissen und das Innenband angerissen. Wie vor fünf Jahren findet ihre Saison ein abruptes Ende.
Am Mittwoch wird Grenier in Innsbruck (Ö), wo sie für die Untersuchungen hingebracht wurde, am Arm operiert. Der Eingriff am Knie wird «wahrscheinlich nächste Woche zu Hause» vorgenommen. «Ich bin dankbar für die überwältigende Unterstützung und die vielen Nachrichten», fügt sie an. Aus dem Ski-Zirkus erhält sie viele Genesungswünsche. «Ich wünsche dir eine erfolgreiche Operation und eine sichere Heimreise!», kommentiert etwa Mikaela Shiffrin (28). (bir)