Neureuther spricht über «seine Hochzeit» mit Braathen
10:59
Neureuther über Cortina:«Stürze der Frauen sind Fahrfehler»

Ski-Check: So lief das Wochenende
Miss Gucci zeigt es allen, SRF-Mann seine Lederhosen

Das Ski-Wochenende in Garmisch (De) und Cortina (It) bot viel Spektakel, sorgte aber auch für Ärger. Und: Zwei Schweizerinnen verletzten sich schwer.
Publiziert: 29.01.2024 um 19:08 Uhr
|
Aktualisiert: 30.01.2024 um 08:11 Uhr

Miss Gucci ist hart im Nehmen

Wegen ihrer Mode-Affinität wurde Stephanie Venier einst von ihren Teamkolleginnen Miss Gucci getauft. Zart besaitet ist die 30-Jährige allerdings nicht. Während viele wegschauen, schaut sich Venier am Freitag am Start alle schlimmen Ausfälle und Stürze (Nufer, Shiffrin, Brignone, Suter) ganz genau am TV-Bildschirm an. «Ich will das Problem sehen – dann kann ich es besser machen», sagt sie. Mit Startnummer 18 rast sie dann zum Abfahrtssieg – der erste für Österreich seit vier Jahren.

Schaut sich die Ausfälle an und gewinnt danach das Rennen am Freitag: Stephanie Venier.
Foto: keystone-sda.ch

Gisin klagt an

Insgesamt 35 Fahrerinnen erreichen in drei Rennen das Cortina-Ziel nicht. Am schlimmsten erwischt es zwei Schweizerinnen: Joana Hählen und Corinne Suter – beide reissen sich das Kreuzband. «So viele Verletzte – das kann es nicht sein», sagt Michelle Gisin. Auch sie stürzte heftig und fällt mit einer Schuhrandprellung aus. Die FIS müsse die Ereignisse genau analysieren. «Das machen wir immer», sagt FIS-Renndirektor Peter Gerdol.

Joana Hählen verletzt sich in Cortina schwer.
Foto: GEPA pictures/ Mathias Mandl

Die grosse Überraschung

Neben dem Berner Oberländer Franjo von Allmen (22) hat Nils Allegre in Garmisch am meisten verblüfft. Der 30-jährige Franzose war bis dato ein klassischer Platzfahrer, vor dem ersten Super-G auf der Kandahar war er im Weltcup nie besser als Vierter. Doch am Samstag hat Allegre davon profitiert, dass das Licht ab der Startnummer 16 besser wurde. Somit triumphierte der Mann aus dem Südosten Frankreichs mit der Startnummer 18 vor dem Italiener Guglielmo Bosca, welcher mit der 17 ins Rennen ging. Beide konnten ihre Exploits am Tag danach nicht bestätigen: Allegre wurde im zweiten Garmisch Super-G 14, Bosca 18.

Ein typischer Platzfahrer ist plötzlich Weltcupsieger: Nils Allegre triumphiert im 1. Super-G auf der Kandahar überraschend.
Foto: keystone-sda.ch

Der grosse Rückschlag

Nach den zwei Abfahrts-Triumphen auf der Kitzbüheler Streif und dem Super-G-Sieg am Lauberhorn wurde Cyprien Sarrazin auch in Garmisch als Favorit gehandelt. Doch Frankreichs «Skidane» konnten den Erwartungen nicht gerecht werden: 11. am Samstag, Out am Sonntag. Damit kann der 29-Jährige den Gewinn der Super-G-Kugel vergessen – bei noch zwei ausstehenden Rennen beträgt sein Rückstand in der Disziplinen-Gesamtwertung auf Marco Odermatt 216 Punkte. Auch die beiden Österreicher Vincent Kriechmayr (121 Punkte Rückstand) und Raphael Haaser (168 Zähler zurück) können Odermatt nur noch theoretisch gefährlich werden.

Kann nicht an die Auftritte in Kitzbühel und Wengen anknüpfen: Cyprien Sarrazin.
Foto: AFP

Goggia mit viel Pathos

Dritte, Dritte, Fünfte – die Cortina-Triplette verlief nicht ganz nach dem Wunsch von Speed-Dominatorin Sofia Goggia. Nicht nur, aber auch wegen der Wind-Lotterie am Samstag. Vielleicht hat sie sich den Sieg für 2026 aufgespart – dann finden auf der Tofana die olympischen Frauen-Rennen statt. «Das wird die Apotheose des Skifahrens», so die Flachland-Italienerin.

Hat sich Goggia den Sieg auf der Tofana für die Olympischne Spiele aufgespart?
Foto: keystone-sda.ch

Gut-Behrami lässt Legende hinter sich

Lara Gut-Behrami gewinnt nicht nur den Super-G, sondern zum 41. Mal im Weltcup. Damit lässt sie Ski-Legende Pirmin Zurbriggen (40 Siege) hinter sich. Noch ist die Tessinerin in der ewigen Frauen-Rangliste Siebte – die Schwedin Anja Pärson (42 Siege) muss sich aber wohl auf eine baldige Einholung gefasst machen.

Der Super-G-Erfolg in Cortina ist Gut-Behramis 41. Weltcupsieg.
Foto: keystone-sda.ch

Die grösste Warterei und der Frust

Es ist 13.18 Uhr, als die Abfahrt am Samstag abgebrochen wird. Der Grund? Ein A-Netz ist kaputt. Die Folge: Die Kenianerin Sabrina Simader (Startnummer 44) und die Österreicherin Ricarda Haaser (Startnummer 45) dürfen nicht mehr ran. Nach fast drei Stunden Warterei (das Rennen begann um 10.30 Uhr) ist der Tag für sie gelaufen – ohne Rennen. Am Abend in der Teamführersitzung motzt ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger: «Ich bin mit der Entscheidung der Renn-Jury nicht einverstanden. Sie hätten es sich verdient, fahren zu dürfen.»

Die Kenianerin Sabrina Simader darf neben der Österreicherin Ricarda Haaser am Samstag nicht mehr starten.
Foto: BENJAMIN SOLAND

TV-Frau ist Mami

SRF-Ski-Experte in Cortina ist Stefan Abplanalp. Und ihm steht in den nächsten Wochen ein Mammut-Programm bevor. Denn: Tina Weirather (34, Lie) ist gemäss Radio Liechtenstein am Sonntag zum ersten Mal Mutter geworden. Sie kehrt nächsten Winter ans Mikrofon. Vorerst geniesst Weirather die Zeit mit Söhnchen Lio – beide sind wohlauf.

Tina Weirather ist erstmals Mutter geworden.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Die Vorentscheidung

Als Österreichs mega Allrounder Marco Schwarz in der Altjahrswoche schwer gestürzt war, prophezeite der fünffache Gesamtweltcupsieger Marc Girardelli, «dass Marco Odermatt bereits Ende Januar auf die Malediven in den Urlaub fliegen kann, weil er zu diesem Zeitpunkt bereits als Gesamtweltcupsieger feststehen wird». Hat der Luxemburger recht gehabt? Fakt ist: Nach 23 von 39 Rennen führt der Titelverteidiger 722 Punkte vor Cyprien Sarrazin und 847 Zähler vor Manuel Feller. Speed-Spazialist Sarazin dürfte bis zum Weltcupfinale in Saalbach kaum mehr als 400 Punkte machen, weil nur noch zwei Abfahrten und zwei Super-G auf dem Programm stehen. Feller wird voraussichtlich noch sechs Riesen- und sechs Slaloms bestreiten. Damit könnte der Österreicher im optimalen Fall 1200 Punkte erzielen. Weil eine derartige Erfolgsserie aber unwahrscheinlicher ist als ein heftiger Schneesturm an der Copacabana, darf sich Odermatt schon jetzt über den dritten Gesamtweltcupsieg in Serie freuen.

Marco Odermatt kann sich auf den Gewinn der dritten grossen Kristallkugel freuen.
Foto: Sven Thomann

Der Lederhösler auf der Kandahar

Was ist denn mit dem los? Diese Frage stellen sich einige Rennfahrer, als SRF-Kommentar Adrian Arnet anstatt im Skianzug in kurzen Lederhosen zur Besichtigung des zweiten Super-G in Garmisch erscheint. Arnets Co-Kommentator Marc Berthod klärt auf: «Adi und ich haben beim ersten Super-G auf die Platzierung von Stefan Rogentin gewettet. Er hat Rogi auf den neunten Platz gesetzt, ich auf Rang 8. Weil Stefan Siebter wurde, habe ich die Wette gewonnen. Auf Wunsch von Rogi musste der Verlierer die Streckenbesichtigung in Lederhosen absolvieren.»

Weil der Zentralschweizer selber keine Lederhosen besitzt, hat er sich welche bei Felix Neureuther geliehen.

SRF-Kommentator Adrian Arnet löst seine Wettschuld ein.
Foto: Sven Thomann
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?