Was man hat, das hat man. Dieser Spruch gewinnt immer dann an Bedeutung, wenn ein Rennen wie gestern in Sölden im Hundertstelbereich ausgeht und klare Analysen schwierig werden. Aus meiner Sicht hat dann einfach der Bessere und nicht der Glücklichere gewonnen. Etwas überraschend und wahrscheinlich auch wegweisend für die kommende Saison ist die Tatsache, dass im Materialbereich alles noch enger und näher zusammengerückt ist.
Glaubte man Ende letzter Saison, dass Head dank Weltmeister Mathieu Faivre und Weltcupsieger Alexis Pinturault mit ihren 198 cm langen Ski den goldenen Schnitt gefunden haben, so sah man gestern, dass in den Top 5 gleich vier verschiedene Skimarken vertreten waren. Man sah aber auch, dass nicht für alle Gleiches gleich gut funktioniert. Während Marco Odermatt seinen 197 cm langen Stöckli mit einer unglaublichen Sicherheit zum Sieg pilotierte und vor allem in flachen Abschnitten Zeit gewann, demonstrierte Gino Caviezel mit seinem 193 cm langen Dynastar in bestechender Manier, wie man die Radien auf engster Linie halten kann.
Klar sucht Gino als Vierter nun das Haar in der Suppe. Vor allem, weil er 18 Sekunden vor dem Ziel noch an zweiter Stelle lag. Die Antwort liegt im Windschatten von Marco Odermatt respektive bei seiner perfekten aerodynamischen Position im flacheren Gelände.