Die besten Tennisspieler der Welt sind Multimillionäre. Die besten Skifahrer der Welt im Vergleich arme Schlucker. Das soll in Zukunft ändern! Der neue FIS-Präsident Johan Eliasch sagt in einer Medienrunde in Sölden: «Es muss ein Ziel sein, so viel Preisgeld wie die Tennisspieler zu erzielen.»
Da wird wohl manch einer mit der Stirn runzeln. Wie soll das möglich sein?
Eliasch verspricht sich viel von einer zentralen FIS-Vermarktung. «Schneesport hat ein grosses Entwicklungspotenzial. Alleine China bringt 300 Millionen Menschen zu Eis- und Schneesport», so der britisch-schwedische Milliardär.
Riesige Preisgeld-Unterschiede
Dennoch: Ob sich die «Randsportart» Skifahren – der Weltcup interessiert derzeit vor allem die Menschen in Österreich und der Schweiz – und die globale Sportart Tennis auf eine Ebene bringen lassen, ist fraglich. Ein kleiner Vergleich: Die Weltnummer 1 im Tennis, Novak Djokovic (Srb), kassierte in diesem Jahr Preisgelder in der Höhe von 6,8 Millionen Franken. Der beste Skifahrer der letzten Saison, Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault (Fr), kam auf 379'000 Franken.
Während der Sieger bei den meisten Weltcuprennen 45'000 Franken erhält – in Kitzbühel sind es neu in den Abfahrten 106'000 Franken – durfte Daniil Medwedew (Russ) als Sieger der US Open zuletzt einen Check über 2,5 Millionen Franken einlösen.
Eliasch ist sich den krassen Unterschieden bewusst. Er meint: «Es sollte nicht sein, dass unsere besten Athleten so viel verdienen wie die besten Tennisspieler in einer Woche. Wir müssen die Preisgelder erhöhen, innovativ sein, Sponsoren anziehen.»
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Eliasch lobt Ex-Formel-1-Boss
Um das zu erreichen, wurde auch die «Future Working Group» gegründet. Dabei sollen innovative Ideen die FIS vorwärtsbringen. Ex-ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel leitet die Gruppe. Dass er schon 80-jährig ist, stört Eliasch nicht. «Er ist im Kopf jünger als viele in diesem Raum», sagt er schmunzelnd. Und ergänzt: «Er ist sehr aktiv und hat viele gute Ideen.»
Eliasch bestätigt, dass Ex-FIA-Boss Bernie Ecclestone als Berater der FIS agiert. Über den bald 91 Jahre alten Briten meint er: «Bernie hat in der Formel 1 unglaublich viel gut gemacht. Durch seinen Input ist sie heute ein globaler Supersport.»