Olympiasiegerin Corinne Suter (28) vor Speed-Auftakt
«Ich kann alles besser geniessen»

Sie hat alles gewonnen, was eine Speed-Spezialistin gewinnen kann. Vielleicht auch deshalb setzte Corinne Suter (28) im Sommer einen neuen Anreiz.
Publiziert: 29.11.2022 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2022 um 19:12 Uhr
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Corinne Suter liebt Lake Louise! Hier schaffte sie es schon dreimal aufs Podest. Ein Sieg gelang ihr aber noch nicht.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport

Corinne Suter (28) ist hin- und hergerissen. «Lake Louise zählt zu meinen Lieblingsorten im Weltcup», sagt sie. Die Weltmeisterin und Olympiasiegerin schätzt die Abgeschiedenheit im Banff-Nationalpark – hier kann sie sich in Ruhe auf den Speed-Auftakt konzentrieren.

Das Problem: Genau diese Ruhe wird dem Veranstalter nach über 40 Jahren im Weltcup zum Verhängnis – die FIS sucht eine neue Speed-Strecke. Suter erzählt: «Einmal fragte mich ein Mann auf dem Sessellift, ob ich wisse, was los sei. Schliesslich seien viele Pisten gesperrt. Ich sagte ihm, dass wir derzeit Weltcuprennen fahren würden. Es ist schon krass, dass nicht einmal die Einheimischen wissen, was los ist.» Suter bedauert die Situation, schliesslich sei die Strecke attraktiv. «Sie hat alles, was eine coole Piste braucht.»

Dreimal schaffte es Suter in Lake Louise aufs Podest, allerdings nie aufs oberste. Sie hat nun drei Chancen, dies zu ändern. Allerdings sind die Vorzeichen anders als in früheren Jahren. Suter wechselte im Sommer den Servicemann, sie wird neu von dem als Goldfeile bekannten Österreicher Stefan Berthold betreut. Damit setzte sie einen neuen Anreiz in der Vorbereitung. «Wir verstehen uns extrem gut. Aber ich bin gespannt, wie er ist, wenn es richtig losgeht», so die Schwyzerin.

Gold-Fahrt 20-mal gesehen

Suter will in diesem Winter in den Speed-Disziplinen um die Kristallkugeln mitfahren und bei der WM im Februar brillieren. «Wichtig wird sein, konstant zu sein. Und nicht zu verkopfen, sollte es zwischendurch nicht laufen.» Diese Gefahr ist kleiner als noch vor einigen Jahren. «Stimmt, ich kann alles besser geniessen. Ich sage heute auch mal zu mir: ‹Das war gut.› Auch dann, wenn es nicht bis ganz nach vorne gereicht hat.»

Übrigens: Ihre Gold-Fahrt bei den Olympischen Spielen in Peking hat sich Suter trotz des «strengsten Sommers» ihrer Karriere – sie hatte viele Anfragen und Sponsorentermine – einige Male auf Video angeschaut. «Ich blicke gerne auf schöne Momente zurück, um alles sacken zu lassen. Meine Abfahrt habe ich 20-mal gesehen, die Siegerehrung aber weniger häufig.»

Solche Erinnerungen treten nun in den Hintergrund – Suter hat in Lake Louise viel vor.

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