Am 27. März 1953 kommt Annemarie Pröll in Kleinarl (A) im Salzburger Land zur Welt. 20 Jahre später heiratet sie ihren Mann Herbert Moser. Von da an heisst der Ski-Star für die Öffentlichkeit Annemarie Moser-Pröll. Ein Irrtum, wie sie in einem Interview zu ihrem 70. Geburtstag in der «Kleinen Zeitung» sagt: «Ich habe nie Annemarie Moser-Pröll geheissen. Das haben nur die Journalisten so geschrieben.»
Ob Moser oder Moser-Pröll – an ihrem Status als eine der erfolgreichsten Athletinnen der Ski-Geschichte ändert der Name nichts. Sechsmal holt sie die grosse Kristallkugel, gewinnt 62 Weltcuprennen, wird fünfmal Weltmeisterin und einmal Olympiasiegerin.
Zweimal von Nadig geschlagen
Aus Schweizer Sicht sind ihre Duelle mit der Flumserin Marie-Theres Nadig an den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo (Jap) in bester Erinnerung. «Normal sind zwei Silbermedaillen keine Niederlagen, im Gegenteil», erinnert sich die Österreicherin. «Aber alle haben von mir mindestens eine Goldene erwartet. Nach dem Abfahrtslauf habe ich mir noch gedacht, dann schlag ich sie halt im Riesentorlauf. Als ich dann wieder Zweite war, tat das schon weh.»
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Auch vier Jahre später wirds nichts mit Olympia-Gold – Moser tritt vor den Spielen in Innsbruck zurück. «Ich konnte einfach nicht mehr. Heute würde man wohl sagen, ich hatte ein Burnout: der Druck der Öffentlichkeit, das Funktionieren-Müssen für Skiverband und Skifirma. Zudem war ich frisch verheiratet und hatte Sehnsucht nach zu Hause. Als mir dann mein Vater erzählt hat, dass er an Krebs erkrankt ist, war es genug.»
1977 gibt sie ihr Comeback. Drei Jahre später geht ihr letzter sportlicher Traum in Erfüllung: Die Siegerin der Olympia-Abfahrt von Lake Placid heisst Annemarie Moser-Pröll – oder halt eben Annemarie Moser. (cmü)