Odermatt findets toll, Maier gefällts gar nicht
Beim Super-G scheiden sich am Lauberhorn die Geister

Es ist das Schöne an den Skisport-Klassikern: Jeder hat zu ihnen eine Meinung. Das gilt auch für den Super-G am Lauberhorn. In dieser Sache fetzen sich die Ski-Legenden besonders heftig.
Publiziert: 12.01.2023 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2023 um 11:53 Uhr
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Vor einem Jahr jubelte Marco Odermatt über seinen Sieg beim Lauberhorn-Super-G.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Der Super-G am Lauberhorn löst eine grosse Kontroverse aus! Die Ski-Legenden Marc Girardelli und Hermann Maier liegen bei diesem Thema mit ihren Ansichten besonders weit auseinander. Aber der Reihe nach.

Der für Luxemburg startende Vorarlberger Girardelli hat 1994 den ersten Weltcup-Super-G in Wengen gewonnen. Dass es bis im letzten Winter gedauert hat, ehe am Fusse von Eiger, Mönch und Jungfrau das zweite Rennen in dieser Sparte gestartet wurde, quittiert der fünffache Gesamtweltcupsieger Girardelli mit Kopfschütteln. «Ich kann nicht nachvollziehen, dass man nach meinem Erfolg auf dieser Piste so lange keinen Super-G ausgetragen hat. Das Gelände ist in meinen Augen nämlich prädestiniert für diese Disziplin.»

Neue Startzeit für den Super-G

Wegen der alles andere als optimalen Wetterprognosen für das Lauberhorn-Wochenende haben die Organisatoren eine Anpassung am Programm vorgenommen. Der Super-G am Freitag wird nun bereits eine halbe Stunde früher als geplant gestartet. Los gehts schon um 12.00 Uhr und nicht wie ursprünglich vorgesehen erst um 12.30 Uhr.

Wegen der alles andere als optimalen Wetterprognosen für das Lauberhorn-Wochenende haben die Organisatoren eine Anpassung am Programm vorgenommen. Der Super-G am Freitag wird nun bereits eine halbe Stunde früher als geplant gestartet. Los gehts schon um 12.00 Uhr und nicht wie ursprünglich vorgesehen erst um 12.30 Uhr.

Maier ist Super-G-Fan – aber nicht in Wengen

Hermann Maier liegt mit 24 Einzelsiegen und fünf Gesamtsiegen im ewigen Super-G-Weltcup-Ranking an der Spitze. Auf den Herminator aus dem Salzburgerland übt die Mischung aus Abfahrt und Riesenslalom auch heute noch einen ganz besonderen Reiz aus. «Im Gegensatz zur Abfahrt kannst du nicht auf dem Rennkurs trainieren. Du hast eine Besichtigung und musst dann deinen Instinkt einsetzen. Das macht diesen Bewerb so interessant.»

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Der Doppel-Olympiasieger von Nagano 1998, der am 7. Dezember seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, ist nach wie vor ein grosser Lauberhorn-Fan. Aber nur von der Abfahrt und vom Slalom. «Ich habe mir im letzten Winter den Wengen-Super-G im TV angeschaut. Und was ich da gesehen habe, hat mir nicht gefallen.» Die herminatorische Begründung: «Meines Erachtens gibt es in dieser schlauchartigen Streckenführung zu wenig Möglichkeiten, um einen abwechslungsreichen Super-G zu setzten. Das absolute Traum-Gelände für diese Disziplin ist in Beaver Creek. Da gibt es unzählige Optionen, um in den verschiedensten Variationen einen Kurs auszuflaggen. Aber nicht in Wengen.»

Odermatt hat das Lauberhorn für sich entdeckt

Maier hat im letzten Sommer in Salzburg mit dem Mann zu Abend gegessen, der beim zweiten Super-G in der Lauberhorn-Geschichte triumphiert hat. Die Rede ist von Marco Odermatt. Der Nidwaldner hat Maier bei einem Wiener Schnitzel seine Sicht der Dinge erläutert. «Auch ich war im Vorfeld von diesem Rennen sehr kritisch eingestellt», offenbart der Riesenslalom-Olympiasieger. «Aber ich habe meine Meinung bezüglich dem Lauberhorn-Super-G revidiert. Nicht weil ich gewonnen habe, sondern weil der Kurssetzer im letzten Winter meiner Meinung nach einen sehr guten Job gemacht. Es ist ihm gelungen, ein paar schöne «Biff-Baff»-Passagen (Schwung auf Schwung-Kombinationen, Anmerkung der Redaktion) einzubauen. Zudem hatten wir mit 140 km/h ein Maximaltempo, dass man in anderen Super-G nicht hat. Und das stellt eine richtig coole Herausforderung dar.»

Der sechsfache Saisonsieger plädiert aber noch aus einem anderen Grund dafür, dass der «Super-Giant» am Lauberhorn zum Fixpunkt im Weltcup-Kalender avanciert. «Wengen ist ein wunderbarer Ort, mit einem fantastischen Publikum. Deshalb fahre ich doch viel lieber hier einen Super-G als an einem Ort, wo es kaum Zuschauer gibt.» Und mit diesem Argument löst Odermatt sogar bei Hermann Maier ein ganz kurzes Kopfnicken aus.

Drei Rennen neu angesetzt

Der wegen der ungünstigen Wetterprognosen und des fehlenden Schnees gestrichene Weltcup-Riesenslalom der Männer vom 29. Januar in Garmisch-Partenkirchen wird am 25. Januar unter Flutlicht in Schladming in Österreich durchgeführt. Am Tag zuvor findet an gleicher Stätte ein Nachtslalom statt.

Der italienische Skiort Cortina d'Ampezzo übernimmt am 28. und 29. Januar die abgesagten Super-Gs der Männer von Lake Louise und Val Gardena. Ersatzlos gestrichen wird die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen, die am 28. Januar hätte stattfinden sollen.

Der wegen der ungünstigen Wetterprognosen und des fehlenden Schnees gestrichene Weltcup-Riesenslalom der Männer vom 29. Januar in Garmisch-Partenkirchen wird am 25. Januar unter Flutlicht in Schladming in Österreich durchgeführt. Am Tag zuvor findet an gleicher Stätte ein Nachtslalom statt.

Der italienische Skiort Cortina d'Ampezzo übernimmt am 28. und 29. Januar die abgesagten Super-Gs der Männer von Lake Louise und Val Gardena. Ersatzlos gestrichen wird die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen, die am 28. Januar hätte stattfinden sollen.

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