Schock für das deutsche Abfahrtsteam!
Für Roni Remme (26) – erst am 12. Oktober vom kanadischen zum deutschen Verband (DSV) gewechselt – ist die Skisaison, noch bevor sie überhaupt begonnen hat, bereits wieder vorbei.
Im Training zur ersten Abfahrt der Saison in Lake Louise (Ka) stürzt Remme in der Einfahrt «Fallaway». Bei einer ersten Untersuchung im Medical Center vor Ort wurde ein Kreuz- und ein Innenbandriss im rechten Knie diagnostiziert. Wie der DSV mitteilt, fällt sie damit für den Rest der Saison aus.
«Ausfall von Roni für gesamtes Team bitter»
Weiter heisst es in der Mitteilung: «Roni Remme wird sich am Mittwoch im Krankenhaus von Calgary einer MRI-Untersuchung unterziehen. In Absprache mit der medizinischen Abteilung des Deutschen Skiverbandes wird dann über das weitere Vorgehen entschieden.»
Andreas Puelacher, Bundestrainer der deutschen Ski-Frauen, erklärt: «Der verletzungsbedingte Ausfall von Roni ist für das gesamte Team bitter. Roni hat sich in den vergangenen Wochen im Training in guter Form präsentiert. Wir wünschen ihr alle eine rasche Genesung und sind uns sicher, dass sie unsere Mannschaft im kommenden Winter wieder verstärken wird.»
Mit dem Nationenwechsel zwei Wochen vor Saisonstart wollte Remme ihre Karriere noch einmal neu lancieren. Wieso ihre Wahl dabei auf Deutschland fiel, liegt in ihrer Familiengeschichte. Remmes Grossmutter stammt von dort. Das alleine reichte allerdings nicht für den Wechsel. Sie musste auch die Zustimmung der beiden Nationalverbände und des Weltverbandes FIS abholen – nur so konnte sie ihre FIS-Punkte behalten. Ihren Lebensmittelpunkt hat Remme schon länger in Garmisch-Partenkirchen (De).
Favrot: «Schwer, das in Worte zu fassen»
Das Schicksal Kreuzbandriss kurz vor Saisonstart erfährt auch der französische Technik-Spezialist Thibaut Favrot (27). Dieser stürzte ebenfalls im Training. Nun spricht er in der «l'Équipe» über seine schwere Verletzung: «Ich spürte schnell, dass etwas passiert ist. Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Aber sagen wir einfach: Es gibt ernstere Dinge im Leben.»
Favrot verpasst damit auch die Heim-WM in Courchevel/Méribel (6. bis 19. Februar 2023). «Da ist Frust und Enttäuschung. Ich möchte aber die positiven Punkte suchen und das Beste aus der Situation machen. Ich darf mich nicht in einem Loch vergraben. Ich glaube an mich, ich glaube an meine Lieben, an meine Mitarbeiter, an meine Sponsoren. Und ich weiss, dass wir alle unser Bestes geben werden, damit ich stärker zurückkomme. Ich bin angeschlagen, aber nicht versenkt.» (wst/bir)