Kommt der Weltcupfinal in der Lenzerheide überhaupt einmal zur Ruhe? Das nächste Wut-Kapitel liefert Ski-Ausrüster Head, der den Team-Event boykottiert. «Wir haben uns entschieden, unsere Athleten vor Ort nicht zu betreuen. Damit wollen wir ein Zeichen gegenüber der FIS setzen», sagt Head-Rennleiter Rainer Salzgeber.
Grund für den Protest ist die aus seiner Sicht geringe Wertschätzung des Weltskiverbandes gegenüber der Ski-Industrie. «Wir werden seit vielen Jahren nicht so behandelt, wie wir das wünschen. Zum Beispiel wegen der Ski-Räume vor Ort. Aber auch wegen der Quartiere. Oft erhalten wir extrem kurzfristig Bescheid, wo wir untergebracht werden. Oder die Preise für die Zimmer sind völlig überteuert», so Salzgeber.
«Lassen uns nicht alles gefallen»
Im Fall Lenzerheide war es so, dass die FIS offenbar versucht hat, einige Head-Serviceleute in der Jugendherberge unterzubringen. Salzgeber lehnte ab. «Wir müssen uns nicht alles gefallen lassen», sagt er. Einige Head-Mitarbeiter reisen nun zwischen dem Bündnerland und dem Vorarlberg hin und zurück und übernachten zuhause.
«Die Industrie ist ein entscheidender Faktor im Ski-Zirkus. Aber wir fühlen uns wie das fünfte Rad am Wagen», so Salzgeber. Der ehemalige Riesenslalom-Spezialist fügt mit einem ironischen Unterton an: «Ich glaube nicht, dass ich je einen FIS-Verantwortlichen in einer Jugendherberge gesehen habe.»
Das sagt die FIS zu den Vorwürfen
BLICK konfrontiert den Weltskiverband mit den Vorwürfen. Sprecherin Giulia Candiago schreibt, man habe mit der Vereinigung der Skirennsport-Ausrüster (SRS) stets einen direkten Kontakt. «Wenn es als Bedarf gibt, dass etwas geändert oder verbessert wird, werden wir es mit den involvierten Parteien besprechen und nicht via Medien.»