Nach dem Rauswurf aus dem Nati-Kader
Zenhäusern wieder in Schwung dank Top-Transfer

Es spricht einiges dafür, dass Ramon Zenhäusern nach einer mässigen Olympia-Saison im WM-Winter wieder ganz gross auftrumpft.
Publiziert: 26.09.2022 um 17:09 Uhr
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Die letzte Weltcup-Saison beinhaltete für Ramon Zenhäusern nach einer im November erlittenen Schulterverletzungen zahlreiche Enttäuschungen.
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren

Es war ein schlichtes Swiss-Ski-Communiqué, welches im April vor allem im Oberwallis einen riesigen Wirbel ausgelöst hat. Der Verband teilte mit, dass Ramon Zenhäusern nach einem Winter ohne Weltcup-Podestplatz nicht mehr zur Nationalmannschaft, sondern dem A-Kader angehört. «Viele Leute glaubten deshalb, dass ich in Zukunft nicht mehr bei Weltcup-Rennen starten darf», erzählt Zenhäusern. «Ich wurde immer wieder gefragt, ob ich meine Karriere beende oder ob ich auf eigene Kosten weitermache.»

Nur das Auto kostet etwas mehr

Doch der Doppelmeter kann seine Fans beruhigen. «Die Kader-Degradierung hat für mich weder in sportlicher noch in finanzieller Hinsicht gravierende Konsequenzen. Ich bezahle jetzt zwar ein wenig mehr für das Leasing meines Autos. Von den Verbands-Ausrüstern erhalte ich aber genau gleich viele Jacken, Handschuhe und Socken wie zuvor …»

Und von seinem Ski-Ausrüster hat der Slalom-Spezialist, der vier Weltcupsiege auf dem Konto hat, im Frühling einen der renommiertesten Servicemänner erhalten. Sein Name: Philippe Petitjean (deutsch: Kleinhans).

Der 61-jährige Franzose präparierte lange höchst erfolgreich die Ski von Henrik Kristoffersen. Nachdem es im letzten November zum Zerwürfnis mit dem Norweger gekommen war, wechselte er an die Seite des Slowenen Zan Kranjec (29), der bei den Olympischen Spielen in Peking hinter Marco Odermatt die Silbermedaille im Riesenslalom gewann.

Und nun erhofft sich also der Slalom Vize-Olympiasieger von 2018 vom Wachskünstler mit dem Spitznamen «Youle» einen neuen Schub. «Youle arbeitet seit 30 Jahren für diese Firma und kennt damit bei Rossignol jede Schraube. Das könnte sich für mich zu einem enormen Vorteil entwickeln», glaubt der 2,02-Meter-Mann.

Beste Trainingsbedingungen

In den letzten Wochen weilte Zenhäusern mit seinen Teamkollegen in einem Schnee-Camp in Ushuaia. Und spürt einen positiven Effekt, nachdem er im letzten Winter nach einer in der Vorbereitung erlittenen Schulterverletzung nur einen Top-Ten-Rang einfahren konnte (4. in Adelboden). «Wir haben am Tor zum Südpol ideale Bedingungen vorgefunden. Es war das beste Übersee-Training, das ich jemals mitgemacht habe», schwärmt der 30-Jährige.

Bis zum ersten Renn-Einsatz im kommenden WM-Winter muss sich Zenhäusern aber noch zehn Wochen gedulden. Dann wird er beim Slalom in Val-d’Isère am Start stehen.

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