Auf einen Blick
- Erste Frauen-Rennen in Kitzbühel seit 64 Jahren
- Österreicherinnen dominieren Europacup-Super-Gs
- Schweizerinnen schwärmen und hoffen auf Weltcup-Aufnahme
Traudl Hecher (†79) hiess die letzte Siegerin bei den Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel – vor 64 Jahren. Am vergangenen Wochenende kehrten die Frauen zurück nach Kitzbühel, im Europacup standen zwei Super-Gs an.
Und diese verliefen aus österreichischer Sicht sensationell. Am Samstag feierten die ÖSV-Frauen einen Vierfach-Triumph, am Sonntag einen Dreifachsieg. Die Schweizer Junioren-Abfahrtsweltmeisterin Stefanie Grob (21) verhinderte im zweiten Rennen als Vierte, dass erneut vier Österreicherinnen zuoberst stehen. «Das war ein Super-Wochenende», bilanziert ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl (63).
Die Europacup-Athletinnen absolvierten allerdings nicht die ganze Strecke. Der Start erfolgte unterhalb der Mausefalle, das Ziel war oberhalb der Hausbergkante. Die kräfteraubende Schlusstraverse hin zum Zielschuss blieb den Fahrerinnen erspart. Zudem war die Piste nicht so eisig und hart wie beim Weltcup-Klassiker der Männer.
«Wäre eine tolle Weltcupstrecke»
Doch wie kam das Comeback in Kitzbühel bei den Athletinnen an? «Mein Herz hat am Start schon ein paar Schläge höher geschlagen», gesteht die Österreicherin Nadine Fest (26), die den ersten Super-G gewinnen konnte. «Wenn man das erste Mal in den Steilhang reinfährt, packt es einen schon.»
Und die Schweizerinnen? «Es war ein mega cooles Erlebnis», sagt Livia Rossi (23), die 14. und 21. wurde, zu Blick. Alles sei sehr gut organisiert und auch die Verhältnisse seien trotz der hohen Temperaturen sehr gut gewesen. Deshalb lautet ihr Fazit: «Ich finde, es wäre eine tolle Weltcupstrecke für die Frauen und ich würde mich freuen, wenn in der nächsten Saison wieder Rennen in Kitzbühel stattfinden.»
Schweizerinnen haben einen Kritikpunkt
Das sehen auch Janine Schmitt (24), Delia Durrer (22) und Stefanie Grob so. «Wir finden die Strecke sehr cool, auch wenn wir die krassen Stellen nicht gefahren sind», lassen sie sich zitieren. Wenn sie sich nun vorstellen, wie die Männer noch die anspruchsvollen Start- und Zielpassagen «mit Geschwindigkeit herunterschiessen, macht das schon sehr Eindruck».
Insbesondere das verfrühte Ziel müsste aber noch angepasst werden, findet das Schweizer Trio. «Im Weltcup müsste das Ziel doch im Tal sein, oder? Falls diese Strecke also für den Weltcup infrage käme, müsste man da sicher noch eine Lösung finden für den letzten Teil.»