Schon im Frühjahr kursierten die Gerüchte, nun ist es Tatsache: Knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart verkündet Ski-Allrounderin Roni Remme (26), dass sie die Nation wechselt. Anstatt wie bisher für Kanada an den Start zu gehen, fährt sie neu für Deutschland.
«Ich fühle mich geehrt und freue mich sehr über diese Möglichkeit, für Deutschland Ski zu fahren», schreibt sie auf Instagram. «Und ich bin diesem Team besonders dankbar dafür, dass es mich aufgenommen hat und eine grosse Veränderung etwas weniger angsteinflössend macht.»
Zwei schwache Winter
Der Grund für diesen etwas ungewöhnlichen Schritt ist simpel: Remme konnte im letzten Winter nicht überzeugen. In 17 Rennen (Abfahrt, Super-G und Slalom) ist sie nur dreimal in die Punkte gefahren – Bestresultat 17. Platz im Zagreb-Slalom. Noch düsterer sah es in der Saison davor aus, als sie sich voll auf den Slalom konzentrierte und in fünf Rennen dreimal den 2. Lauf verpasste und zweimal im 1. Lauf ausschied. Deswegen ist sie in diesem Sommer aus dem kanadischen Nationalteam geflogen.
Nun will sie mit dem Nationenwechsel ihre Karriere noch einmal neu lancieren. Wieso ihre Wahl dabei ausgerechnet auf Deutschland fiel, liegt in ihrer Familiengeschichte. Remmes Grossmutter stammt von dort. Das alleine reichte allerdings nicht für den Wechsel. Sie musste auch die Zustimmung der beiden Nationalverbände und des Weltverbandes FIS abholen – nur so konnte sie ihre FIS-Punkte behalten. Ihren Lebensmittelpunkt hat Remme schon länger in Garmisch-Partenkirchen (De).
Aus dem Nichts gekommen
Ein erstes Mal für Aufsehen sorgte Remme anfangs 2019. Verpasste sie bei der WM in Are (Sd) das Kombinations-Podest als Fünfte knapp, fuhr sie wenig später in Crans-Montana hinter Federica Brignone (It) auf Platz 2. Bis heute ihr einziger Weltcup-Podestplatz. Diese starken Resultate konnte sie in der Folge nie bestätigen.
Trotzdem blickt sie gerne auf ihre Zeit als kanadische Skifahrerin zurück. «Ich habe jede Minute geliebt, in der ich das Ahornblatt tragen durfte und werde diese Jahre in Ehren halten», meint sie und bedankt sich für die Unterstützung, die sie immer hatte.
Nun ist sie bereit für ihr neues Abenteuer. «Auf gehts!», sind ihre abschliessenden Worte. (bir)
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