Die eine, Petra Vlhova (27), schien das Siegen verlernt zu haben. Die andere, Mikaela Shiffrin (27), gewann Rennen um Rennen. Was also hätte die Slowakin gegen die US-Überfliegerin bloss ausrichten sollen? Die Antwort liefert Vlhova im Hexenkessel von Flachau mit zwei fast perfekten Läufen – sie gewinnt nach sieben Podestplätzen erstmals in diesem Winter und weint vor Glück. Shiffrin dagegen muss auf ihren 9. Saisonsieg warten, sie wird Zweite und bleibt mit Lindsey Vonn (38) auf 82 Weltcupsiegen kleben.
Shiffrin wird es verkraften – so wie auch die Tatsache, dass ihr der höchste Sieges-Check (60’000 Franken) im Frauen-Weltcup durch die Lappen geht. Sie war offenbar gesundheitlich angeschlagen an den Start gegangen. Wie die «Krone» berichtet, musste sie sich nach dem zweiten Lauf im Ziel übergeben. Das dürfte aber nicht der Grund sein, wieso sie die nächste Weltcup-Station auslässt. Shiffrin gönnt sich vielmehr nach sieben Rennen innert 15 Tagen eine Erholungspause und verzichtet auf das kommende Speed-Wochenende in St. Anton (je ein Super-G und eine Abfahrt).
Für Vlhova ist es indes der erste Slalom-Triumph seit ihrem Olympiagold-Märchen. Noch im Herbst hatte sie im Blick erklärt: «Ich habe an Rücktritt gedacht. Schliesslich habe ich alles erreicht, wovon ich als Kind geträumt hatte.»
Steht das Schweizer WM-Quartett?
Drei Wochen vor der WM nimmt das ewige Duell Shiffrin gegen Vlhova also wieder Fahrt auf. Gut im Schuss ist auch Wendy Holdener (29). Auf der mit Wellen gespickten und darum äusserst tückischen Strecke drückt sie im zweiten Lauf aufs Gaspedal – Vierte. Ihre Saisonbilanz: 7 Slaloms, 7 Mal in den Top 5 – davon zwei Siege. «Jetzt brauche ich eine Pause», sagt sie.
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Im Sog Holdeners schafft auch Aline Danioth (24) einen Exploit. Dank drittbester Laufzeit im zweiten Durchgang macht sie 15 Plätze gut und wird 13. «Das tut richtig gut», sagt sie. Damit hat Danioth die WM-Selektionsrichtlinien (mindestens einmal Top 7 oder zweimal Top 15) ebenso erfüllt wie Elena Stoffel (26), die 15. wird. Camille Rast (23) hatte die WM-Vorgabe bereits erfüllt, ihr 19. Rang in Flachau ist enttäuschend. Michelle Gisin (29) dagegen fährt auf Rang 14 und muss auf den letzten Slalom in Spindlermühle (Tsch) hoffen.