Das Pfeiffersche Drüsenfieber und ein Kreuzbandriss bremsten Camille Rast (22) jahrelang aus. Doch nun startet das Technik-Talent aus Vétroz VS durch! In diesem Winter holte sie vier Top-10-Plätze im Weltcup. Und in China wurde sie beim Olympia-Slalom Siebte. Rast ist meistens die jüngste Fahrerin im vorderen Teil der Ranglisten.
Slalom-Altmeister Didier Plaschy (48) ist begeistert von der Walliserin. «Camille ist wie ein Puma. Sie fährt trotz ihrer Stabilität angriffig, wie ein junges Raubtier. Und sie ist ein Diamant, der noch Ecken und Kanten hat», sagt er.
Plaschy ist besonders beeindruckt, weil Rast trotz ihres jungen Alters sehr abgeklärt wirkt – auf und neben der Piste. «Camille ist ein Einzelkind, sie wuchs mit Erwachsenen auf. In den Interviews zeigt sie, dass sie sich viele Gedanken macht – trotzdem hat sie Schalk. Camille ist bereits eine sehr reife Persönlichkeit.»
Eine wie Vlhova, Shiffrin oder Gisin?
Rast übernahm in der Tat schon früh Verantwortung. «Es sind kleine Dinge. Wenn ich die Handschuhe am Morgen vergass, hatte ich halt keine. Also musste ich schauen, dass ich sie nicht liegenliess», erzählt sie.
Plaschy traut ihr zu, einst nicht nur in den technischen, sondern auch im Speed zuzuschlagen. «Sie hat eine grundsolide Technik und keine Angst vor der Geschwindigkeit. Warum sollte sie also nicht einen Weg wie Vlhova, Shiffrin oder Gisin einschlagen?» Davon spricht sie noch nicht. Bleibt die Frage: Was hält sie von Puma-Vergleich? «Es ist ein schönes Kompliment!»