Die italienischen Ski-Frauen dominieren in dieser Saison vor allem die Speed-Rennen. Nun hat sich eine von ihnen entschieden, ihre Karriere zu beenden.
Nach dem Super-G am Samstag in Lenzerheide verkündet Francesca Marsaglia auf Instagram, dass dies ihr letztes Rennen war. «Ein Kapitel meines Lebens ist zu Ende gegangen – 14 Jahre Weltcup. Ich werde euch jetzt nicht sagen, dass es einfach war, aber ich kann euch sagen, dass es für mich sehr emotional war. Wer hätte gedacht, dass ich vom Kolosseum aus in allen vier meiner Disziplinen Platzierungen in den Top 7 der Welt erreichen würde?», schreibt die 32-Jährige.
Tatsächlich ist Marsaglia im für Wintersport untypischen Rom aufgewachsen und hat von dort die Ski-Welt erobert. In der Abfahrt, im Super-G, im Riesenslalom und in der Kombination hat sie insgesamt 225 Weltcuprennen bestritten und in jeder Disziplin Platzierungen unter den besten Sieben erreicht. Die Krönung ihrer Karriere ist der 3. Platz bei der Abfahrt in Lake Louise 2019. Es ist das einzige Mal, dass sie aufs Podest gestiegen ist.
Körper will nicht mehr
«Ich bin glücklicherweise in der besten Mannschaft gewesen, die es in Italien je gegeben hat», blickt Marsaglia zurück. «Die schönsten Tage erlebte ich bei meinem Weltcupdebüt in Sestriere 2008 und bei meinem Podestplatz in Lake Louise.» Nun zwingt sie ein Stück weit auch ihr Körper, unter ihre Karriere einen Schlussstrich zu ziehen. «Er hat mir signalisiert, dass er nicht mehr auf höchstem Level wettbewerbsfähig ist», schreibt sie.
Was sie nun machen will, weiss Marsaglia noch nicht. Gemäss «Sport News» wird sie sich jetzt Zeit nehmen, um darüber nachzudenken. «Ich möchte gerne die Skilehrer-Ausbildung in Angriff nehmen. Und ich will Mama werden. Das war schon immer mein Traum», gibt sie aber zu, dass sie doch schon die eine oder andere Vorstellung von dem hat, was nun kommen soll. (bir)