So etwas gab es noch nie. Acht Rennen vor Saisonende liegen die Slowakin Petra Vlhova und US-Star Mikaela Shiffrin im Gesamtweltcup gleich auf. Die beiden 26-Jährigen haben 1026 Punkte auf dem Konto. Umso wichtiger sind für die beiden die Rennen in der Lenzerheide – am Samstag steht ein Super-G, am Sonntag ein Riesenslalom auf dem Programm. Doch wer ist im Rennen um die grosse Kristallkugel im Vorteil?
Die Antwort ist naheliegend: Vlhova. Während Shiffrin bei den Olympischen Spielen einen Alptraum erlebte (6 Rennen ohne Medaille), erfüllte sich ihre grosse Rivalin im Slalom ihren Traum der Goldmedaille. Das schaffte vor ihr noch keine Slowakin. Und das alles nur ein Jahr, nachdem sie als erste den Gesamtweltcup gewonnen hatte.
«Ich bin keine Maschine»
Die Folgen ihrer Erfolge sind weitreichend. Die vom Tessiner Coach Mauro Pini (57) trainierte Athletin geniesst in ihrer Heimat Legendenstatus, sie wird wie eine Göttin verehrt. «Mein Leben hat sich total verändert. Ich kann mich mittlerweile kaum auf der Strasse bewegen, ohne dass jemand ein Foto mit mir machen will oder sonst etwas. Das ist manchmal schwierig. Ich habe kein Privatleben mehr», so Vlhova.
Mehr zum Skisport
Dennoch: Mittlerweile kann Vlhova deutlich besser mit ihrem Star-Status umgehen als früher. Das hat mit Pini zu tun, der im Vergleich zu ihrem früheren Coach, dem italienischen Schleifer Livio Magoni, den Spass am Beruf in den Vordergrund stellt. Und so sieht man Vlhova mittlerweile auch mal lächeln, wenn sie ein Rennen nicht gewinnt. «Ich bin keine Maschine, sondern ein Mensch. Und ich weiss, dass ich nicht immer gewinnen kann», so Vlhova.