Corona trifft Italiens Ski-Szene besonders hart. Diese Woche musste ein Trainings-Camp des Frauen-Teams auf dem Stilfserjoch abgebrochen werden, weil sich eine Athletin und drei Betreuer mit dem Virus infiziert haben. Und in Cortina d’Ampezzo kommen wegen der Pandemie die Geschäfte für die im nächsten Februar geplante WM nicht richtig in die Gänge. Flavio Roda, Präsident von Italiens Wintersportverband, ging deshalb bereits vor Wochen auf FIS-Präsident Gian Franco Kasper zu. Rodas Forderung: Die WM wird entweder um ein Jahr verschoben, oder die FIS gibt dem Organisationskomitee in Cortina eine Defizit-Garantie.
Ein Insider der italienischen FISI sagt zu BLICK: «Falls die WM in Cortina wegen Corona kurzfristig abgesagt werden müsste, würde dies den Veranstalter ungefähr 20 Millionen Euro kosten. Und das kann sich ein Verband, der sonst schon ständig mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, nicht leisten. Deshalb ist eine Defizit-Garantie der FIS oder die Verschiebung der WM überlebenswichtig.»
Yule plädiert für Verschiebung um drei Jahre
Unser Slalom-Star Daniel Yule (27) spricht sich allerdings in seiner Funktion als FIS-Athletensprecher gegen eine WM-Verschiebung in den Winter 2022 aus: «Im Februar 2022 werden die Olympischen Spiele in Peking den ultimativen Saison-Höhepunkt darstellen. Deshalb würde es wenig Sinn machen, wenn danach auch noch eine WM ausgetragen würde.» Yule plädiert stattdessen dafür, dass die Cortina-WM in den Winter 2024 verschoben wird, in dem bis jetzt keine Welttitelkämpfe geplant sind. Der Council der FIS will in den nächsten beiden Tagen eine Entscheidung bezüglich der Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo treffen.