In der Ski-Familie herrscht bereits im Frühsommer grosse Aufregung. Dies nicht zuletzt wegen dem Plan der WM Organisatoren in Cortina, die für den kommenden Februar geplanten Welt-Titelkämpfe aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie um ein Jahr zu verschieben.
Kitzbühel- und Adelboden-Champion Daniel Yule (27) schüttelt deshalb den Kopf: «Die Austragung von einer Weltmeisterschaft im Winter 2022 ergibt meiner Meinung nach wenig Sinn.» Yule, der seit einem Jahr die Rolle des FIS-Athletensprechers bekleidet, begründet seine Abneigung so: «Im Winter 2022 werden die Olympischen Spiele in China den ultimativen Saisonhöhepunkt darstellen. Wenn man eine Woche später auch noch eine WM durchführen würde, hätte das zur Folge, dass das Interesse der internationalen Medien bei weitem nicht mehr so gross wäre, wie in einem Winter, in dem einzig die Weltmeisterschaft auf dem Programm steht. Und auch bei einigen Athleten dürfte die Luft bei einer WM nach den Olympischen Spielen ein bisschen raus sein.»
Aber wie sieht der alternative Vorschlag vom Walliser aus? Möchte er lieber im nächsten Winter in Cortina eine WM ohne Publikum durchführen? Der erfolgreichste Schweizer Slalom-Fahrer der Ski-Geschichte verwirft erneut die Hände. «Titelkämpfe ohne Publikum kann ich mir noch weniger vorstellen. Aber ich plädiere für eine WM-Verschiebung ins Jahr 2024. In diesem Winter ist bis jetzt nämlich neben dem Weltcup noch kein Alpines Grossereignis geplant.» Yule ist sich bewusst, dass er sich mit dieser Forderung ins eigene Fleisch schneiden könnte: «Ich bin derzeit in Top-Form und deshalb wäre es für mich persönlich das Beste, wenn die WM so schnell wie möglich wäre. Es gibt ja keine Garantie, dass ich 2024 auch noch so gut in Form bin. Aber in diesem Fall darf ich nicht an meine persönlichen Interessen denken, ich will das Optimum für unseren Sport.»
Die FIS will im Juli über eine Verschiebung der WM in Cortina diskutieren.