Lara Gut-Behrami wird im Super-G Zehnte. Es ist eine Meldung, die auf den ersten Blick kaum auffällt. Nicht gut, nicht ganz schlecht. Was die Tessinerin am vergangenen Sonntag in Zauchensee produzierte, hat trotzdem Seltenheitswert. Denn: So weit hinten klassiert war sie in den vorangegangenen elf Super-G nicht mehr (abgesehen von ihrem Sturz in St. Moritz). Was war los? Gut-Behrami hielt den Ball flach: «Ich habe mich zu wenig getraut, man hätte viel frecher fahren können.»
Ihre Zurückhaltung kam nicht von ungefähr. Denn: Die zweifache Weltmeisterin musste seit Mitte Dezember körperlich unten durch. Wegen ihrer 14-tägigen Isolation nach einem positiven Test büsste sie physisch einiges ein. «Etwa zwei Kilo Muskelmasse», bestätigt ihr Trainer Alejo Hervas. Umso erstaunlicher war es, dass Gut-Behrami nach fünf Rennen Pause beim Riesenslalom in Kranska Gora auf Anhieb Fünfte wurde und bei der Zauchensee-Abfahrt gar siegte. Dennoch bestätigt Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor: «Lara braucht noch etwas Zeit, sie hat eine gewisse Substanz verloren.»
Kraftraum in Udine
Tatsächlich richtete sich Gut-Behrami während ihrer Isolation zu Hause in Udine einen kleinen Kraftraum ein. Aber da sich zuerst auskurieren musste, gelang es ihr nicht, bei ihrem üblichen Körpergewicht von 62 Kilo (bei 160 Zentimetern Körpergrösse) zu bleiben. Tschuor: «Im Winter versuchst du, das zu erhalten, was du im Sommer und Herbst aufgebaut hast. Denn der Substanzverlust ist durch Reisen, Trainings und Rennen sowieso da. Es ist darum normal, dass Lara etwas verloren hat.»
So oder so: In Cortina wird mit Gut-Behrami zu rechnen sein. Sie kehrt erstmals an jenen Ort zurück, wo sie im Februar zwei WM-Goldmedaillen gewann – es waren ihre erste an einem Grossereignis. «Und jetzt werdet ihr mich sicher fragen, ob ich in Peking auch Olympiasiegerin werden muss, um meine Karriere zu krönen», sagte sie damals gut gelaunt. Klar, dass sie dies verneinte.
Fataler Sturz und Doppel-Gold
Dennoch: Gut-Behrami wird in Peking zu den Favoritinnen zählen. Ausser es geschieht ein Versehen wie am 29. Januar 2017 – damals stürzte sie beim Super-G während einer super Fahrt und war für die Heim-WM in St. Moritz stark angeschlagen. Was danach geschah, wissen wir: Gut-Behrami holte zwar Super-G-Bronze, riss sich danach aber das Kreuzband.
Fünf Tage nach dem Sieg in Zauchensee war Lara Gut-Behrami in Cortina d'Ampezzo im ersten Training zur Weltcup-Abfahrt der Frauen vom Samstag die schnellste Schweizerin. Auf der Strecke, auf der sie vor gut einem Jahr an der WM Abfahrts-Bronze und Super-G-Gold gewonnen hatte, verlor sie als Fünfte acht Zehntel auf Sofia Goggia.
Die Italienerin, in dieser Saison schon dreifache Abfahrtssiegerin, leistete sich allerdings einen Torfehler - entsprechend wenig aussagekräftig ist ihre Zeit. Hinter Goggia sind zwölf Fahrerinnen innerhalb von knapp einer Sekunde klassiert. Angeführt wird dieses Dutzend von der Österreicherin Ramona Siebenhofer (2.), den Abschluss macht Weltmeisterin Corinne Suter (13.), die auf Gut-Behrami 34 Hundertstel einbüsste.
Etwas langsamer ging es Noémie Kolly an. Die 23-jährige Freiburgerin, die letzte Woche in Zauchensee in die Top 15 fuhr und noch auf ein Olympia-Ticket hofft, belegte mit über sechs Sekunden Rückstand unter 58 Klassierten bloss Rang 57. (SDA)
Fünf Tage nach dem Sieg in Zauchensee war Lara Gut-Behrami in Cortina d'Ampezzo im ersten Training zur Weltcup-Abfahrt der Frauen vom Samstag die schnellste Schweizerin. Auf der Strecke, auf der sie vor gut einem Jahr an der WM Abfahrts-Bronze und Super-G-Gold gewonnen hatte, verlor sie als Fünfte acht Zehntel auf Sofia Goggia.
Die Italienerin, in dieser Saison schon dreifache Abfahrtssiegerin, leistete sich allerdings einen Torfehler - entsprechend wenig aussagekräftig ist ihre Zeit. Hinter Goggia sind zwölf Fahrerinnen innerhalb von knapp einer Sekunde klassiert. Angeführt wird dieses Dutzend von der Österreicherin Ramona Siebenhofer (2.), den Abschluss macht Weltmeisterin Corinne Suter (13.), die auf Gut-Behrami 34 Hundertstel einbüsste.
Etwas langsamer ging es Noémie Kolly an. Die 23-jährige Freiburgerin, die letzte Woche in Zauchensee in die Top 15 fuhr und noch auf ein Olympia-Ticket hofft, belegte mit über sechs Sekunden Rückstand unter 58 Klassierten bloss Rang 57. (SDA)