Zuerst zweimal miserabel, dann genial: Lara Gut-Behrami erlebte in Lake Louise drei Renntage auf der Achterbahn der Resultat-Skala. Bei der ersten Abfahrt: Platz 17 mit 2,74 Sekunden Rückstand. Bei der zweiten Abfahrt: Platz 23 mit 2,59 Sekunden Rückstand. Und beim abschliessenden Super-G: Platz 2 mit 0,11 Sekunden Rückstand.
Wie war diese Wandlung möglich? Sie selbst will das ganze nicht mystifizieren. «Der Super-G ist etwas anderes als die Abfahrt, es gibt weniger Meter zwischen den Toren, das Timing ist für mich einfacher», sagt sie. Tatsächlich gewann sie schon drei Super-G, aber noch keine Abfahrt auf der für sie ungünstigen Hochgeschwindigkeits-Piste. Dennoch: Auch in der Königsdisziplin des Skisports wurde sie in Lake Louise schon Zweite und Vierte. Weshalb also konnte sie diesmal überhaupt nicht mithalten?
Keine Auflösung des Rätsels
Sicher ist: Gut-Behrami ist in Form. Gleichzeitig kämpft sie offenbar seit Wochen mit den Folgen einer Grippe. Das Reisen und die kalte Luft würden ihr zusetzen, berichtete sie. Nach ihrer Ankunft in Kanada hatte Gut-Behrami zudem gross Mühe mit der Atmung, schon das Treppensteigen erschöpfte sie.
Auf Interviews verzichtete sie weitgehend, um sich zu schonen. Und so bleibt es schleierhaft, was der Doppel-Weltmeisterin genau fehlt. Sie meinte nach dem Super-G lediglich: «Ich hoffe, endlich gesund zu werden. Für mich ist es wichtig, ein paar Tage zu Hause zu sein.»
Viel Zeit bleibt Gut-Behrami aber nicht. Schon am Wochenende geht es mit zwei Super-G in St. Moritz weiter. Ihr Ziel? «Ich will parat sein und keine Probleme mehr haben.»