Lara Gut-Behrami (30) ist auf der Suche nach Selbstvertrauen. Nach Platz 17 am Freitag wird sie am Samstag nur 23. Erneut verliert die Tessinerin mehr als zwei Sekunden auf Siegerin Sofia Goggia – aber sie hat eine Erklärung. «Ich habe einen groben Fehler in der Mitte gemacht, der hat mir ziemlich viel Energie gekostet», sagt sie. Die Folge? Gut-Behrami verliert, je näher das Ziel kommt, auch immer mehr Ränge.
Lara, die sich nach einer langwierigen Erkältung etwas besser fühlt, sagt, dass ihre schwachen Abfahrts-Resultate in Lake Louise kein Rätsel seien. «Ich habe auf dieser Piste noch nie wirklich den Schlüssel gefunden.» Tatsächlich stand sie in 23 Abfahrten in Lake Louise nur einmal als Zweite auf dem Podest – vor fünf Jahren. «Mein einziges Ziel ist, wieder gesund zu werden. Die Saison ist noch lang», sagt Gut-Behrami. Bereits heute Sonntag kann sie in ihrer Schokoladen-Disziplin, dem Super-G, die Wende einläuten. Sie geht mit der Startnummer 7 ins Rennen und dem guten Gefühl, dass sie hier schon dreimal den Super-G gewinnen konnte, 2013, 2014 und 2016.
Und Corinne Suter (27)? Sie träumt davon, eines Tages in Lake Louise die Abfahrt zu gewinnen. «Viele mögen die Piste hier nicht und sagen, sie sei mega einfach. Das finde ich überhaupt nicht. Sie hat Wellen, Sprünge, technische Kurven und einen Steilhang. Also alles, was eine Abfahrt braucht», findet sie. Noch muss sich Suter gedulden. Sie holt am Samstag zwar ihren dritten Podestplatz im Banff National Park, nicht aber den Sieg. Dennoch: Platz 3 ist aller Ehren wert.
Suter wieder im Kampfmodus
«Es ist nicht einmal die Platzierung, die mich freut. Sondern vor allem meine Fahrt», sagt Suter im SRF glücklich. Wie sie das meint? Einfach: Tags zuvor, als sie Fünfte wurde, war sie viel defensiver unterwegs. Verwunderlich ist das nicht, hatte sie doch nach einem üblen Trainingssturz mit den Folgen von zwei gestauchten Schienbeinplateaus zu kämpfen.
Doch Suter ist und bleibt Suter – seit gut zwei Jahren weiss sie genau, was sie kann. Und so fährt sie am Samstag viel angriffiger, die Körpersprache ist besser und die Hocke tiefer. «Ich habe mich viel wohler gefühlt, obwohl ich zwei oder drei kleine Fehler gemacht habe. Nun weiss ich, dass ich wieder vorne dabei sein kann – das gibt sehr viel Selbstvertrauen», sagt die Abfahrts-Weltmeisterin.
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