Bei der Frage muss Flury lachen
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Nach Training in Crans-Montana:Bei der Frage muss Flury lachen

Es erwischte in diesem Winter auch die Besten
Springen die Frauen zu schlecht?

Auch in Crans-Montana wird darüber debattiert, wie Sprünge aussehen und trainiert werden sollten. Experten schlagen Alarm – es gibt aber auch Hoffnung.
Publiziert: 15.02.2024 um 21:29 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 08:35 Uhr
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So wie bei Lara Gut-Behrami in Crans-Montana sieht es nicht immer aus: Die Sprünge im Frauen-Ski-Zirkus sind ein heisses Thema.
Foto: Getty Images
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Mathias GermannReporter Sport

Sie heben ab, fliegen, landen und stürzen. Nicht alle, bei weitem nicht – aber eben doch zu viele. «Wenn du Sprünge nicht trainierst, wird es schwierig», sagt Felix Neureuther. Das ehemalige Slalom-Ass aus Deutschland hat sich das Sturz-Festival in Cortina (It) vor vier Wochen genau angeschaut. «Springen musst du können. Ich konnte es nicht», sagt er. Vor allem im Frauensport müssten die Sprünge viel mehr trainiert werden, ist Neureuther überzeugt.

«Ich stimme Felix komplett zu», sagt SRF-Experte Didier Plaschy. «Das Springen ist generell ein Problem – bereits in den Skiklubs müsste das mehr forciert werden. Denn eigentlich ist es eine coole Sache», so der Walliser. Tatsächlich erstaunt es, dass beim Speed-Klassiker in den Dolomiten auch arrivierte Fahrerin ins Netz flogen: Priska Nufer, Michelle Gisin, Federica Brignone, Mikaela Shiffrin und Emma Aicher. Dazu verletzte sich Corinne Suter und Joana Hählen nach einem Sprung schwer.

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Ein Sprung? «Sehe da kein Problem»

Auch in Crans-Montana VS sind die Sprünge ein heisses Thema. Es gibt zwar nicht viele, sie haben es aber durchaus in sich. «Der Zielsprung ist wie ein Kicker. Und dann landet man im weichen Schnee. Es ist jedes Jahr das Gleiche. Ich verstehe nicht, warum es diesen Sprung überhaupt braucht – er ist unnötig», sagte Jasmine Flury nach dem ersten Training.

OK-Boss Marius Robyr konterte im «Tages-Anzeiger»: «Ich frage mich, ob die Frauen Angst haben vor dieser technisch schwierigen Strecke. Sie wollen dem Publikum doch auch Spektakel bieten. Ein Sprung macht das Rennen attraktiver – ich sehe da kein Problem.»

Man stellt sich unweigerlich die Frage: Können die Frauen nicht springen? Pauschal kann man das nicht sagen – es gibt bessere und schlechtere Springerinnen. Priska Nufer ist aber mit Neureuther einverstanden. Sie sagt: «Sprünge werden zu wenig trainiert, vor allem auf Stufe Europacup. Dort wurden sie in den letzten Jahren in den Rennen immer mehr entschärft. Das ist schade – vor allem für die jungen Fahrerinnen. Sie werden dann überrascht, wenn sie in den Weltcup kommen und auf einmal schwierige Sprünge meistern müssen.»

Swiss-Ski baut Sprünge ein

Der Schweizer Alpin-Chef Hans Flatscher hat die Problematik längst erkannt. «Bei den Frauen hat man oft das Gefühl, dass wenn jemand im Riesenslalom gut fährt, sie auch in der Abfahrt keine Probleme haben wird. So einfach ist es aber nicht. Vor allem die Sprünge und Wellen müssen trainiert werden – oft gibt es Probleme, wenn sie in Verbindung mit Kurven stehen – dann wird der Stress gross.»

Man baue bei Swiss-Ski ganz bewusst Sprünge im Training ein. Das sei zwar aufwendig und bei wenig Schnee kompliziert, aber wichtig. «Oft geht es auch um Mut – den hat man von Natur aus oder nicht. Aber man kann ihn sich auch aneignen. Wir machen beispielsweise interregionale Zusammenzüge, bei denen spezielle Elemente wie Sprünge, Wellen und Mulden trainiert werden.»

Springen macht Spass

Schwarzmalen will Flatscher nicht. Natürlich sei ihm bewusst, dass Trainer kein Interesse haben, dass sich die Fahrerinnen im Training verletzen. Trotzdem ermutigt er sie, Sprungelemente einzubauen – das wird auch gemacht.

Einen weiteren Grund zum Optimismus sieht Flatscher in den verschiedenen Fun Parks, die in den letzten Jahren in vielen Skigebieten entstanden seien. «Früher fuhr man durch den Wald, um zu springen. Heute gibt es Bumps, Halfpipes und Kicker. Und die Kinder und Jugendliche mögen sie – Springen macht einfach Spass.»

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