Auf einen Blick
- Kristoffersen und Yule geraten in Wortgefecht bei Startnummernauslosung
- Kristoffersen erklärt seine Sicht und wirft Yule Provokation vor
- Mit der Wut im Bauch fuhr der Norweger zum Slalom-Sieg
Am Wochenende hat es zwischen Daniel Yule (31) und Henrik Kristoffersen (30) so richtig geknallt. Wie Blick enthüllte, hat der norwegische Star-Techniker bei der Startnummernauslosung dem Schweizer zweimal «Fuck you, Daniel» an den Kopf geworfen, nachdem dieser dem tobenden Kristoffersen geraten hatte, sich weniger zu beschweren.
Nun spricht der aktuelle Gesamtweltcup-Führende gegenüber der norwegischen Zeitung «Dagbladet» über den Vorfall und bestätigt, dass es zum Wortgefecht gekommen sei. Seine Sicht: Er habe mit Atle Lie McGrath (24) über den Riesenslalom in Val d'Isère, den er «ohne Zweifel» für «unfair» hält, diskutiert. Da sei Yule dazwischengegrätscht und habe kommentiert, dass die Diskussion ideales Material für eine hintergründige Dokumentation sei. Da platzte dem 30-Jährigen der Kragen.
«Was erwartet man, wenn man stichelt?»
«Er ist nicht mal den Riesenslalom gefahren. Wenn man nach dem Rennen dann provoziert, ist das unfair», schildert Kristoffersen. «Ich war schon stinksauer, bevor er anfing, mich zu ärgern.» Jeder, der sich das Rennen angeschaut habe, habe sehen können, dass der 2. Lauf nicht unter fairen Bedingungen stattgefunden habe. «Diejenigen, die etwas anderes behaupten, haben keine Ahnung, wovon sie reden. Wenn man stichelt, was erwartet man?»
Mittlerweile haben die beiden Slalom-Cracks miteinander telefoniert, «alles ist in Ordnung». Auf die Frage, ob er keine Probleme habe, wenn sich die beiden wieder sehen, antwortet der Norweger: «Ich habe kein Problem damit, jemanden zu treffen – egal, was sie zu mir gesagt haben oder was ich zu ihnen gesagt habe.»
Mit der Wut im Bauch zum Slalom-Sieg
Ihm sei bewusst, dass er ein «gewisses Temperament» habe. «Das weiss jeder. Und wenn du den Bären ärgerst, schlägt er zurück – das versteht sich von selbst», erklärt sich der dreifache Slalom-Weltcupsieger. Seine Wut liess Kristoffersen dann am Sonntag im Slalom raus, den er überlegen gewann.
Der Zweitplatzierte McGrath bestätigte, dass sich Yule bereits bei seinem Teamkollegen entschuldigt und eingesehen habe, dass es keine gute Idee gewesen war, ihn zu ärgern. McGrath meinte nur: «Henrik hat mit dem Sieg alle bestraft.»