Dok über legendäre Ski-WM in Crans-Montana
Enttäuschte Erika Hess schiesst gegen SRF

Ski-Legende Erika Hess hat die neue SRF-Dokumentation über die Ski-WM 1987 in Crans-Montana bereits gesehen. Die sechsfache Weltmeisterin ist sehr unzufrieden mit dem Ergebnis. «Ich bin total enttäuscht», sagt sie.
Publiziert: 27.01.2021 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2021 um 19:55 Uhr
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Die zwei grössten Schweizer Skirennfahrerinnen der Geschichte: Erika Hess (l.) und Vreni Schneider.
Foto: Keystone

Nur Vreni Schneider (56) war grösser als sie: Erika Hess (58), sechsfache Weltmeisterin, 31-fache Weltcupsiegerin, zweifache Gesamtweltcupsiegerin, ist eine der erfolgreichsten Schweizer Skirennfahrerinnen der Geschichte. Die Nidwaldnerin ist in den 1980er-Jahren eine der ganz grossen Figuren der Skination Schweiz, die alles dominiert.

1987 holt Hess an der WM in Crans-Montana im Slalom und in der Kombination Gold – und tritt danach mit erst 25 Jahren zurück.

Hess über SRF-Dok: «Ich bin sehr enttäuscht»

Die WM im Wallis ist auch der Grund, warum Hess heute, 34 Jahre später, wütend ist: Das SRF zeigt am Donnerstag eine Dokumentation über den WM-Goldrausch des Schweizer Teams, das 1987 acht von zehn Goldmedaillen holte, produziert vom Westschweizer Fernsehen RTS.

Hess hat den Film schon gesehen. Ihr Urteil fällt alles andere als positiv aus. «Ich bin sehr enttäuscht», sagt sie dem Magazin «TV Star» im Vorfeld der SRF-Ausstrahlung. Ihr Vorwurf: Der Film ist zu oberflächlich, klebt zu sehr an einzelnen Figuren.

Schneider und Hess kommen fast nicht vor

Hess: «Regisseur Pierre Morath hat schon ‹Bernhard Russi & Roland Collombin – Das Duell› gemacht, und nun ist auch die Doku über Crans-Montana so geworden. Er stellte die Rivalität in den Vordergrund: Maria Walliser/Michela Figini und Peter Müller/Pirmin Zurbriggen.»

Mehr noch: Der zweifachen Grossmutter, die im vergangenen Jahr Ehemann Jacques (†69) verloren hat, fehlen im Film entscheidende Passagen und Details. «Von Vreni Schneider und mir hat man praktisch nichts gezeigt und erzählt, obwohl wir ebenfalls Goldmedaillen holten», sagt sie über das Werk von Regisseur Morath. «So hätte er eine Doku über die 80er-Duelle machen können, aber nicht über Crans-Montana. Ich bin total enttäuscht!»

Der Rest der Ski-Schweiz bekommt am Donnerstagabend (20.05 Uhr, SRF1) die Gelegenheit, sich ein eigenes Bild zu machen, wenn «Skistars im Goldrausch – Der Triumph von Crans-Montana» über die Bildschirme flimmert. Und darf sich trotz aller Kritik schon jetzt darauf freuen, sich die Heldentaten von Zurbriggen, Müller, Walliser, Figini, Schneider und Hess noch einmal zu Gemüte zu führen zu können. (red)

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