Die wenig anspruchsvolle Piste war auf ihn, den Gleiter, zugeschnitten. Er hatte das beste Material. Und er hat die Gunst der Stunde genutzt und ist 1993 Abfahrtsweltmeister geworden.
Es war die einzige Chance für den Flachländer auf einen grossen Sieg. Mit Kalkül und Entschlossenheit hat er sie am Schopf gepackt. «Zufallsweltmeister» frotzelten Leute, die am Kinderskilift nicht mal im Stemmbogen den Hügel runterkommen.
Ja, Urs Lehmann kämpfte lange mit Vorbehalten. Zu eloquent, zu ambitioniert, zu machtbewusst, zu geschniegelt. Dr. Urs Lehmann ist kein Mann der Berge, dem Manager fehlt der Stallgeruch der bodenständigen Basis.
Aber er hat bisher alle Hürden gemeistert und alle Zweifler verstummen lassen. Er hat in den letzten Jahren den Schweizer Skiverband wirtschaftlich und sportlich in eine neue Dimension geführt. Die Schweiz ist unter ihm wieder zur Skination Nummer 1 geworden.
Doch jetzt ist ihm die Krönung verwehrt geblieben. Lehmann wollte auf den Gipfel. Ist aber kurz vor davor schmerzlich ausgerutscht. Es ist seine bitterste Niederlage.
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Gescheitert ist er an einem Schillerfalter mit Milliarden auf dem Konto. Warum Head-Boss Johan Eliasch mit bald 60 Jahren noch eine Funktionärskarriere anstrebt, bleibt etwas schleierhaft. Sein Interessenskonflikt als neuer FIS-Präsident und gleichzeitig als Besitzer des Sportartikelherstellers Head ist mehr als heikel.
Und diplomatisch formuliert: Sein mit vielen Versprechungen und Gefälligkeiten gespickter Wahlkampf hat ein «Gschmäckle».
Das ändert nichts: Eliasch ist der neue starke Mann im Wintersport. Das Gute an der Sache: Lehmann bleibt Swiss Ski hoffentlich noch lange erhalten.