Dass der Mani Nils aus Schwenden BE in der Vergangenheit nicht immer den optimalen Durchblick hatte, ist auch auf seine Liebe zu den Bienen zurückzuführen. «Am heftigsten hat es mich vor einem Feldschiessen erwischt», erinnert sich der Abfahrts-Spezialist. «Vor dem Gang zum Schiessstand ging ich noch ins Bienenhaus. Dummerweise hat mich eine Biene ins Auge gestochen und ich habe beim anschliessenden Schiessen fast nichts gesehen ...»
Mittlerweile hat Mani, der seit 2014 bis zu elf Bienen-Völker beheimatet, seine Tiere bestens im Griff. 190 Kilo Honig hat er heuer mit den rund 500'000 Bienen produziert. «Weil die Temperaturen von Frühling bis im Herbst auch bei uns im Diemtigtal konstant hoch waren, war das für uns Imker ein ausgesprochen gutes Jahr», erzählt der 28-Jährige, der vor dem Eintritt in sein Bienenhaus eine Zigarre der Marke «Rössli 7 Lang» anzündet. «Der Rauch hat eine beruhigende Wirkung auf die Bienen», erklärt Mani.
Körperlich so gut in Form wie noch nie
Beruhigt sind nach der Vorbereitung auf die kommende Saison auch Manis Ski- und Konditions-Trainer. Der Abfahrts-Junioren-Weltmeister von 2013 hat konstant gute Trainingsleistungen gezeigt. «Nachdem ich in den letzten sechs Jahren ständig von Verletzungen geplagt wurde, bin ich jetzt körperlich so gut in Form wie noch gar nie.»
Im Dezember 2016 hat der gelernte Landmaschinen-Mechaniker mit dem neunten Rang in Val Gardena erstmals bewiesen, dass er mit den weltbesten Abfahrern mithalten kann, sofern sich die Schmerzen in Grenzen halten. Im selben Winter verpasste der Jugendfreund von Schwingerkönig Kilian Wenger als Fünfter bei der Lauberhorn-Kombination seinen ersten Podestplatz im Weltcup lediglich um 16. Hundertstel.
Podest und Verletzung im Europacup
Doch im Jahr darauf wurde der urchige Berner Oberländer in Kvitfjell durch einen Kreuzbandriss sowie einer Meniskus-Verletzung im rechten Knie weit zurückgeworfen. Zu Beginn des letzten Winters erlitt Mani bei einem Sturz in Bormio einen sehr schmerzhaften Teilriss des rechten Gesässmuskels.
Tempi passati. «Zurzeit fühle ich gar keine Schmerzen mehr. Dementsprechend viel Freude bereitet mir jetzt das Skifahren.» Wie schnell ihn diese Freude macht, hätte man am Wochenende sehen sollen – bei der ersten Saisonabfahrt in Val-d’Isère (Fr). Dazu kommt es nun aber nicht. Mani bestreitet am Montag in Zinal VS den Super-G im Europacup, fährt als Dritter gar aufs Podest – und verletzt sich dabei an den Adduktoren. Deshalb ist er beim Speed-Auftakt in Val-d'Isère nicht am Start. In Gröden soll es dann aber wieder klappen.