Was muss das für ein Gefühl sein: Du stehst am Start des achten Riesenslaloms der Saison, wieder einmal als Führender des ersten Laufes, und weisst, dass du der Beste bist. Wenn du runterkommst, bist du auf dem Podest, so wie es die letzten sieben Rennen immer der Fall war. Und wenn nicht ein blöder, kleiner Fehler passiert, gewinnst du auch. Wie bei Olympia und an vier anderen Weltcuprennen.
Wir als Zuschauer wissen es mindestens und glauben zu wissen, dass er, unser Marco Odermatt, es auch weiss.
Der Beste in der schwierigsten Disziplin
Klar spürt «Odi» das auch. Aber er hat noch nie etwas als selbstverständlich empfunden. Deshalb baut er sich für jedes Rennen seriös neu auf, als ob es der erste Versuch wäre. Selbst wenn uns die Statistiken und unsere Einschätzungen etwas anderes aufschwatzen wollen, selbstverständlich ist in dieser Sportart nichts.
Der Riesen ist die schwierigste Disziplin und nur die allerbesten Skirennfahrer können sich dort behaupten. Jene mit der besten Technik, der besten Rennintelligenz, der besten Taktik und mit dem besten Material.
Das alles ist bei Marco Odermatt vorhanden. Deshalb ist er im Moment der beste Skirennfahrer der Welt.
Das ist alles nicht selbstverständlich
Aber Marco weiss auch, dass es schon viele «Beste» gab, die auf einmal Mühe bekundeten. Weltmeister Faivre oder Weltcupsieger Pinturault zum Beispiel in dieser Saison. Auch Kristoffersen musste eine Zeit lang unten durch.
Gerade weil alles nicht so selbstverständlich ist, müssen wir die Leistungen von Marco Odermatt noch viel höher einstufen.