Pinturault: «Bin nicht zufrieden mit dieser Entscheidung»
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War es die letzte Kombi?Pinturault: «Bin nicht zufrieden mit dieser Entscheidung»

Bei der WM 2025 fehlt sie derzeit im Programm
Die Kombination ist klinisch tot

Die Farce in Courchevel könnte der Kombination den Todesstoss versetzt haben. Die Schweizer Fahrer sehen für den Wettbewerb keine Zukunft mehr.
Publiziert: 07.02.2023 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2023 um 19:46 Uhr
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Geht der Franzose Alexis Pinturault als letzter Kombinations-Weltmeister in die Alpin Geschichte ein?
Foto: Sven Thomann

Urs Lehmann blutet nach dem zweiten WM-Rennen das Herz. Zum einen schmerzt es den Abfahrts-Weltmeister von 1993, dass seine Männer im Kampf um die Kombination-Medaillen leer ausgegangen sind. Der Swiss Ski-General leidet aber auch deshalb, weil an diesem Tag das Grab für die Traditionsdisziplin geschaufelt wurde.

Lehmann gehört im Council vom Internationalen Ski-Verband zu den grössten Befürwortern der Alpinen Kombination. Der 53-jährige Aargauer hat den Todesstoss aber schon vor der WM-Eröffnung kommen sehen. «Wenn die Kombination so terminiert wird wie bei dieser WM, droht sie endgültig kaputtzugehen», sagte Lehmann letzten Sonntag zu Blick.

Die befürchtete Kombi-Farce

Und letztendlich ist ziemlich genau das eingetroffen, was der Verbands-Präsident befürchtet hat: Weil die Speed-Stars zwei Tage vor dem sehr viel prestigeträchtigeren Spezial-Super-G keine Risiken eingehen und Kräfte schonen wollten, haben die Speed-Stars den Kombi-Super-G nur als Training bestritten.

Mit Vincent Kriechmayr (4), Aleksander Aamodt Kilde (7) und Stefan Rogentin (9) haben drei Top-Ten-Athleten nach dem Super-G auf einen Slalom-Start verzichtet. Marco Odermatt und Dominik Paris haben kurz vor dem Super-G-Ziel dasselbe Tor ausgelassen. Absichtlich? Odermatt: «Ich habe an dieser Stelle einen Fahrfehler begangen. Aber es ist schon möglich, dass ich mich gerettet hätte, wenn es sich um den Spezial Super-G gehandelt hätte.» Aber im Kombi-Super-G wollte er das Risiko einer Verletzung nicht eingehen, nur um das Tor doch noch zu erwischen.

«Wäre gut, wenn das die letzte Kombi ist»
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Marco Odermatt nach Out:«Wäre gut, wenn das die letzte Kombi ist»

Und der Superstar aus dem Kanton Nidwalden macht danach auch deutlich, dass er für die Kombination bei Welt-Titelkämpfen keine Zukunft sieht. «Es gibt nur noch eine Handvoll von Athleten, die regelmässig Speed und Slalom trainieren.» Er selbst habe seine letzte Slalom-Einheit vor eineinhalb Jahren absolviert. Und weil diese Disziplin ja gar nicht mehr im Weltcup-Programm vorkommt, gibt es für Odermatt und die meisten anderen Athleten auch keinen Grund, wieder vermehrt Slalom zu trainieren.

«So machts keinen Sinn mehr»

Odermatts Kumpel Justin Murisier, der im Slalom beim ersten Tor eingefädelt hat, tönt ähnlich. «So macht die Kombination wirklich keinen Sinn mehr, es ist nur noch eine Folklore-Veranstaltung. Die meisten Abfahrer sehen auf dem Slalom-Hang wie Anfänger aus, weil sie aufgrund vom Weltcup-Programm gar keine Zeit haben, um richtig Slalom zu trainiere.»

«Es ist schon eine grosse Enttäuschung»
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Murisier nach Kombi-Out:«Es ist schon eine grosse Enttäuschung»

Dass es bei der nächsten Weltmeisterschaft 2025 in Saalbach sehr wahrscheinlich keine Kombination geben wird, wird durch die Aussage von OK-Mitglied Bartl Gensbichler untermauert: «Noch ist nichts fix, aber derzeit fungiert weder die Kombination noch der Parallel-Bewerb im Programm.» Es spricht wirklich nicht viel dafür, dass sich die älteste Alpin-Sparte noch einmal vom Sterbebett erheben wird. Aber vielleicht wird ja schon bald ein neues Format eingeführt - die Team-Kombination. Ein Speed-Spezialist bestreitet die Abfahrt, ein Techniker den Slalom. Die beiden Zeiten werden addiert. Bei der Junioren WM in St. Anton wurde dieses Format erstmals getestet und von einigen Experten für attraktiv befunden.

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