Auf einen Blick
- Lindsey Vonn kehrt in den Ski-Zirkus zurück und startet in St. Moritz
- Corinne Suter und Vonn pflegen freundschaftlichen Kontakt und tauschen Tipps aus
- Vonn fuhr als Vorfahrerin in Beaver Creek auf Platz 9
Am 10. Februar 2019 erfüllte sich Corinne Suter (30) einen grossen Traum. Bei der WM in Are fuhr sie in der Abfahrt zu Silber – es war ihr erster Podestplatz als Skiprofi in der Königsdisziplin des Skirennsports. Gleichzeitig nutzte Suter eine allerletzte Chance. Welche? Sie stand mit Lindsey Vonn, ihrem grossen Kindheitsidol, doch noch gemeinsam auf dem Treppchen.
Kurz darauf beendete die US-Amerikanerin ihre Karriere und meinte: «Mein Körper ist gebrochen und nicht mehr zu reparieren. Er schreit mir zu, ich solle stoppen. Es ist an der Zeit für mich, zuzuhören.»
Fast sechs Jahre sind seither vergangen. Vonn hörte tatsächlich auf ihren Körper, unterzog sich mehreren Operationen und schaffte das nicht mehr Geglaubte – mit einer Teilprothese im rechten Knie war sie auf einmal schmerzfrei. Kurz darauf spielte sie erstmals mit dem Gedanken eines Comebacks. Und heute? Da steht Vonn, mittlerweile 40-jährig, tatsächlich vor der Rückkehr in den Ski-Zirkus – sie wird am Wochenende in St. Moritz beide Super-G bestreiten.
Die anderen sind Vonn nicht egal
Suter sagte einmal: «Als ich Lindsey das erste Mal sah, fiel ich fast ihn Ohnmacht.» Kein Wunder, die US-Frau war ihr Idol. Dass vor allem ehemalige Skistars scharf gegen Vonns Comeback schiessen, will die Schwyzerin nicht kommentieren. Sie meint nur: «Wenn sie glücklich ist, was spricht dagegen?»
Fakt ist: Vonn mag zwar das Rampenlicht, eine PR-Aktion ist ihre Ski-Wiedergeburt aber nicht. Zuletzt fuhr sie als Vorfahrerin in Beaver Creek (USA) – hätten ihre Zeiten gezählt, wäre sie in der Abfahrt Neunte und im Super-G irgendwo zwischen Rang 17 und 20 gelandet. Vonn nutzte die Bühne auch nicht nur für sich – nein, sie half ihren Teamkolleginnen und sogar ihrer Freundin Sofia Goggia (32, It) mit wichtigen Funksprüchen. Vonn fühlt sich wieder als Teil eines Teams und als Mitglied des Ski-Zirkus.
Suter erzählt: «Lindsey und ich schreiben uns oft. Und sie gab mir auch wertvolle Tipps.» Der Hintergrund: Die Weltmeisterin und Olympiasiegerin ist nach ihrem im Februar erlittenen Totalschaden im linken Knie auch auf Comeback-Tour. Welche Tipps gab ihr Vonn? Das ist vertraulich. Aber offensichtlich war es Vonn nicht egal, dass Suter während ihrer Reha mit Auf und Abs zu kämpfen hatte.
Suter und Vonn: Nochmals ein gemeinsames Podest?
Nach den guten Rängen 21 und 19 in Beaver Creek sagt Suter: «Ich hatte in letzter Zeit sehr viele Herausforderungen, die ich bewältigen musste. Wie zum Beispiel das Gewöhnen, wieder mit 130 km/h den Berg runterzufahren, das erste Mal wieder einen Sprung zu fahren, mich an die langen Ski anzupassen.» Sie sei froh, habe sie sich dieser Aufgabe gestellt.
Und wer weiss: Vielleicht stehen Suter und Vonn künftig ja noch einmal gemeinsam auf einem Podest. Auch das wäre ein ganz besonderes Märchen.