Auch wenn die Temperaturen wärmer werden, zieht es Sarah Höfflin in die Kälte. Die Olympiasiegerin von 2018 verbrachte den Beginn ihres Sommers in Nepal, wo sie bis zum Basiscamp des Mount Everest stieg. So erfreulich der Beginn der Pause war, machte ihr eine Schulterverletzung während der Saisonvorbereitung zu schaffen.
Es sei eine einmalige und kurzfristige Gelegenheit gewesen: Eine Tour am Fuss des Mount Everest, wo auch das Basiscamp auf 5300 Meter Höhe bestiegen wird. «Es ist ein Land, das ich schon lange besuchen wollte. Mein Freund hat für die Firma gefilmt, die solche Expeditionen für Touristen organisiert.»
Ohne Touristen am Fuss des Mount Everest
Der Vorteil: Als sie im Mai aufbrechen, können sie dies ohne Touristen machen und so das Tempo selber bestimmen. Statt zwei Wochen wollen sie die Runde in acht Tagen machen – Höfflin will die Reise auch als Training nutzen. «Wir haben es schlussendlich zu schnell gemacht. Normalerweise verbringt man auf gewissen Höhen etwas Zeit zum Akklimatisieren. Uns beiden ging es gut, leider gab es eine Person der vierköpfigen Gruppe, die es nicht bis nach oben geschafft hatte, weil sie Probleme hatte. Es war sehr intensiv.»
Schlussendlich kehrte Höfflin schwer beeindruckt von der Reise und der Freundlichkeit der Nepalesen nach Hause. Gleich mit dem Training beginnen konnte sie jedoch nicht. Die Schulterverletzung, die sie kurz vor Ende Saison nach einem Sturz erlitt, bremste sie aus. Höfflin beisst auf die Zähne und schluckt Schmerzmittel, kann so die Saison beenden. Dadurch verlängerte sie jedoch den Heilungsprozess. «Ich bereue es etwas, weitergefahren zu sein.» Die richtige Entscheidung zu fällen, sei manchmal in solchen Momenten schwierig.
Umso glücklicher ist sie mit ihrem Finaleinzug und sechsten Platz im Stubaital. Den Big Air in Chur musste sie nach dem Trainingssturz noch sausen lassen. Die Formkurve zeigt nach oben und bis zur WM in Bakuriani ist es noch etwas hin. «Ich habs bei der WM noch nie aufs Podest geschafft, es wird also interessant.»