Wicki nach seiner Show auf der Rigi
«Das ist das, was ich zuletzt vermisst habe»

Joel Wicki unterstreicht seine Königs-Ambitionen auf der Königin der Berge. Im dramatischen Rigi-Schlussgang verhindert der Entlebucher auf beeindruckende Art und Weise den ersten Südwestschweizer Sieg beim höchstgelegenen Kranzfest der Saison.
Publiziert: 10.07.2022 um 19:32 Uhr
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Einmal mehr nicht aufzuhalten: Rigi-Sieger Joel Wicki.
Foto: keystone-sda.ch
Nicola Abt

Sie liegt in der Rigi-Luft, die Schlussgang-Sensation, der Südwestschweizer Sieg für die Geschichtsbücher. Lario Kramer (24), der Gemüsegärtner aus Galmiz im Kanton Freiburg, drängt den Top-Favoriten Joel Wicki (25) an den Rand einer Niederlage. Die Trainingskollegen, die Anfang Saison zusammen im Trainingslager in Teneriffa weilten, schenken sich nichts. Gleich mehrfach bleibt dem Innerschweizer Publikum auf rund 1600 Meter über Meer die Luft weg.

Der Entlebucher muss leiden, findet jedoch aus allen brenzligen Boden-Situationen einen Ausweg und offenbart eine Qualität, die meist gar nicht vonnöten ist: seine starke Defensive. Die gefürchtete Offensive stellt der leidenschaftliche Jäger nach vier Minuten und 30 Sekunden zur Schau. Mit einem gewaltigen Kurz bringt er Kramer zu Boden und überdrückt ihn dort zum gültigen Resultat.

Premieren-Sieg lässt auf sich warten

Die Natur-Arena in der Innerschweiz bebt. Während der gelernte Baumaschinenmechaniker seinen dritten Saisonsieg feiert, verpasst Kramer einen historischen Triumph für die Südwestschweiz. Seit 1893 und dem Beginn der modernen Ära auf der Rigi konnte noch kein Athlet aus dem kleinsten Teilverband der Schweiz den Berg-Klassiker gewinnen. Das Warten geht weiter.

«Im ersten Moment tut diese Niederlage unheimlich weh», sagt Kramer kurz nach dem ihm das Sägemehl vom Rücken geputzt wurde. Auf der Gegenseite zeigt sich Wicki, der vergangenes Wochenende am Innerschweizer Schwingfest triumphierte, erleichtert: «Ich habe voll riskiert und das ist das, was ich in letzter Zeit vermisst habe.» Im ersten Gang stellte er in einem spektakulären Kampf gegen Armon Orlik. Danach marschierte der Publikumsliebling in gewohnt souveräner Manier durch.

Friede, Freude, Eierkuchen in der Innerschweiz? Nicht ganz. Mit Mike Müllestein und Reto Nötzli mussten zwei Eidgenossen das Fest aufgrund von Unwohlseins und einer Verletzung nach zwei Gängen abbrechen. Umso erfreulicher ist dafür der Auftritt von Marcel Bieri. Der Lehrer aus Zug gewann seinen ersten Saisonkranz und macht damit einen grossen Schritt aus seiner monumentalen Schwing-Krise.

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