Auf einen Blick
- Schurtenberger schwer verletzt, ESAF-Teilnahme in Gefahr
- Dem Luzerner droht eine mehrmonatige Verletzungspause
- Vier Schwinger müssen den Wettkampf verletzungsbedingt abbrechen
Der Satz fiel am Montagabend zu später Stunde. Nach der Einheit bei seinem Athletiktrainer sagte Sven Schurtenberger (32) zum Blick-Reporter: «So richtig schwer war ich noch nie verletzt.» Sechs Tage später muss der 150-Kilo-Koloss auf einer Trage aus der Arena transportiert werden. Die Szene überschattet das Jubiläumsfest in Appenzell.
Es geschah im vierten Gang gegen Adrian Walther. Der Berner wuchtet Schurtenberger mit einem gewaltigen Kurz durch die Luft und knallt ihn auf den Rücken. Sofort greift sich der Luzerner ans rechte Knie. Schurtenberger windet sich im Sägemehl. Die Arena verstummt. Mehrere Sanitäter rennen auf den Platz und kümmern sich um den Eidgenossen. Adrian Walther erkundet sich mehrfach, wie es seinem Gegner geht.
ESAF in Gefahr?
Nach minutenlanger Behandlung wird der neunfache Kranzfestsieger auf eine Bahre gelegt. Ein Miniquad zieht ihn unter grossem Applaus aus der Arena. Untersuchungen im Spital sollen zeigen, wie schwer die Verletzung ist. Befürchtet wird ein Kreuzbandriss, was eine Pause von mindestens neun Monaten bedeuten würde. Damit wäre das Eidgenössische Schwingfest im nächsten Jahr in Gefahr!
Ebenfalls mit der Trage vom Platz gefahren wird Lukas Döbeli (24). Was dem Aargauer Eidgenosse fehlt, ist unklar. Der ehemalige Sieger des Eidgenössischen Nachwuchsschwingertages hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.
Das Handgelenk, der Meniskus, dann die Corona-Pause und ein Abriss der Bizepssehne liessen seine Karriere ins Stocken geraten. Nun schien er wieder so richtig in Fahrt zu kommen. Am Oberaargauischen qualifizierte sich Döbeli für den Schlussgang. Nun der erneute Rückschlag. Sein Verbandskollege Patrick Räbmatter (32) verabschiedete sich bereits nach zwei Gängen. Dem Eidgenossen zwickt es im Rücken.
Schmerzhaft endete der Tag auch für Michael Gwerder (23). Der Schwyzer Eidgenosse, der im zweiten Gang Werner Schlegel bodigte, musste den Wettkampf mit einer Beinverletzung aufgeben. Zwei Verletzte, niemand im Schlussgang – ein gebrauchter Tag für die Innerschweizer.