Neues Business, grosses Ziel
Aeschbacher will im Emmental glänzen

Am Sonntag steigt er in Bowil als ganz grosser Favorit in den Ring. Matthias Aeschbacher will am Emmentalischen seinen letztjährigen Triumph verteidigen – und seine Fans nicht nur mit starken Leistungen glücklich machen.
Publiziert: 13.05.2023 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2023 um 09:13 Uhr
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Der Schlussgang am ESAF 2022 in Pratteln war an Spannung kaum zu überbieten. Mehrere Male musste sich Wicki aus einer Notsituation befreien.
Foto: keystone-sda.ch
Nina Köpfer

Er gehört zu den ganz Bösen. Und seit letztem Sommer wird auch ein Schwing-Laie den Namen Matthias Aeschbacher (31) kennen. Im Schlussgang am Eidgenössischen in Pratteln zeigte der Emmentaler einen heroischen Kampf gegen Joel Wicki (26). Sechsmal zwang der Berner den Luzerner zu Boden. Sechsmal konnte sich Wicki befreien. Am Ende landete Aeschbacher mit dem Rücken im Sägemehl, Wicki sicherte sich königliches Eichenlaub.

Diese Niederlage ist mittlerweile fast neun Monate her. Das Sportliche ist verarbeitet, und auch medial habe die Nachfrage etwas nachgelassen, so Aeschbacher: «Alle drei Jahre wird es rund ums ESAF verrückt mit den Medienanfragen. In diesem Winter war sicher mehr los als auch schon. Aber das gehört dazu.»

«Ich hatte den besseren Gang»
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Aeschbacher nach Schlussgang:«Ich hatte den besseren Gang»

Ein neues Business

Dass seine Popularität mit der Schlussgang-Teilnahme gestiegen ist, hat auch Aeschbachers Umfeld mitgekriegt. Zusammen mit seiner Schwägerin arbeitet Matthias Aeschbachers Frau Madlen an einem Fanshop. Kürzlich fanden die ersten Fotoshootings für die Fanartikel statt. Bald soll die Seite online gehen. Steigt der Maurer nun also noch ins Modebusiness ein? «Nein, auf keinen Fall! Ich habe Madlen gesagt – wenn ich damit nichts zu tun habe, könnt ihr Frauen machen, was ihr wollt», erzählt der 13-fache Kranzfestsieger lachend. Einen Blick auf die finalen Produkte wolle er aber schon haben, bevor sie im Onlineshop landen. «Immerhin steht da mein Name drauf.»

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Der Emmentaler will mit den Produkten vor allem seinen Fans einen Gefallen tun. «Offenbar gibt es schon ein paar Leute, die mich ganz gut finden und die Freude an solchen Fanartikeln haben», erzählt Aeschbacher bescheiden. Geld will er damit nicht verdienen. Sonst werde das mit der Steuererklärung plötzlich noch kompliziert.

Mission Titelverteidigung

Gross Zeit, um sich noch um ein Business zu kümmern, hat der Handwerker sowieso nicht. Neben seinem Job als Maurer und Vorarbeiter und seinen Aufgaben als Papa von Söhnchen Nino (2) ist der Fokus nun ganz auf sein Heimfest gerichtet, das Emmentalische Schwingfest in Bowil. Aeschbacher tritt als Titelverteidiger an. Und hat so einiges gutzumachen.

Der Saisonstart ist dem Berner Leistungsträger nicht zu seiner hundertprozentigen Zufriedenheit gelungen. Am Bern-Jurassischen vor zwei Wochen musste er sich im Schlussgang seinem jungen Verbandskollegen Adrian Walther (21) geschlagen geben. Es sei «kein guter Auftritt» gewesen, sagt der Eidgenosse. Seine Ansprüche sind höher. Vor allem, wenn er wie am Sonntag vor heimischer Kulisse schwingt. Für Matthias Aeschbacher gibt es darum nur ein Ziel: der Festgewinn.

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