Nach grossem Verletzungspech
Die Wiederauferstehung von Schwing-Shootingstar Ott

Der Kilchberg-Sieger von 2021 war der Pechvogel der vergangenen Saison. Nun verblüfft der St.Galler Damian Ott mit einem unglaublichen Lauf zum Saisonstart.
Publiziert: 02.05.2023 um 00:07 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2023 um 15:57 Uhr
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Ott hat sein Saisonziel erreicht - und das bereits am allerersten Kranzschwingfest der Saison.
Foto: keystone-sda.ch
Nina Köpfer

Und wieder war es Damian Ott (23), der am vergangenen Sonntag im Thurgau, auf Schultern getragen, jubeln durfte. Schon nach fünf Gängen war klar: Diesem Jungspund ist der Sieg am Thurgauer Kantonalen in Egnach nicht mehr zu nehmen. Auch im Schlussgang gegen Domenic Schneider (28) schwingt Ott bestechend und lässt seinem Gegner keine Chance.

Bereits beim Rapperswiler- und Toggenburger Verbandsschwingfest Mitte und Ende April verliess der gelernte Zimmermann den Sägemehlring jeweils als Festsieger. «Ich habe mich vor der Saison wirklich gut gefühlt. Aber dass es gleich so losgeht, das hätte ich doch nicht erwartet.»

Lehrreiche Rückschläge

Denn Ott hat schwere Zeiten hinter sich. 2021 gewinnt er als absoluter Shootingstar zwei Bergkranzfeste. Mit dem Sieg am Kilchberg-Schwinget gelingt dem damals 21-Jährigen der absolute Coup. In der Schwingszene ist der Name Damian Ott zu diesem Zeitpunkt in aller Munde. Doch dann verlässt ihn das Glück.

Im Training verdreht er sich den Fuss. Den vergangenen Sommer beschreibt Ott als Teufelskreis aus Verletzungen und Schmerzen. Bei diversen Bergfesten sass er auf der Tribüne und schaute den Kollegen zu, statt selbst im Sägemehl anzupacken. «Das war hart, ja. Aber die Verletzungen haben mich gelehrt, geduldig zu sein.» Es sei eine lehrreiche Zeit gewesen. Mental sei er stärker geworden. Und mit dem Kranzgewinn am ESAF konnte der Toggenburger seine Saison doch relativ versöhnlich beenden.

Im Trainingslager ans Limit

Im Winter dann folgten neun intensive Wochen Schwingtraining am Sück in Magglingen. Unter der Leitung von Schwingerkönig Matthias Glarner feilte der junge Ostschweizer zusammen mit weiteren Spitzenschwingern an Technik, Kraft und Ausdauer. Eine so harte Zeit habe er noch nie erlebt, sagt der zweifache Bergfest-Sieger über das Trainingscamp hoch über dem Bielersee. Es seien auch einige Kilos gepurzelt. «Im Moment fühle ich mich richtig wohl in meinem Körper. Nichts tut weh, alles fühlt sich geschmeidig an. So macht Schwingen Spass.»

Auf seine Saisonziele angesprochen, stockt Ott kurz und erklärt lachend, dass er wohl nochmals über die Bücher müsse. «Mit dem Sieg am Thurgauischen habe ich mein Saisonziel eigentlich schon erreicht. Ich darf die Latte wohl noch ein bisschen höher legen.»

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