Kranzgewinner verfasste Beschwerdebrief
SRF ändert Namen von neuem Schwing-Talk

Wer hats erfunden? Der neue Schwing-Talk von SRF hat im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. Im Zentrum stand der ursprüngliche Name «Schwingkeller».
Publiziert: 16.07.2024 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2024 um 12:33 Uhr
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Linus Fessler mischt mit seinen Kollegen die Schwing-Szene auf.
Foto: Linus Fässler
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Nicola AbtReporter Sport

Vor gut einem Monat hat SRF einen neuen Schwing-Talk angekündigt. Am Montagabend feierte die Sendung ihre Premiere. Dabei irritiert der Name. Das Sendeformat heisst plötzlich anders. Anfang Juni wurde es als «Schwingkeller» angepriesen, über den Sender geht es jetzt als «Schwingklub». Was ist passiert?

Hinter der Namensänderung steckt ein Beschwerdebrief. Verfasst vom ehemaligen Kranzschwinger und heutigen TV-Experten Linus Fessler. Der Anwalt lancierte in diesem Frühling – und damit deutlich früher als SRF – mit zwei Partnern ein kostenloses und digitales Magazin für Schwingfans mit dem Namen «Schwingkeller Express».

Revolutionäre Idee

Unter diesem Label produzieren sie Videos und einen Podcast rund um den Schwingsport. Entstanden ist die Idee für das Format bereits im letzten Herbst. Gemeinsam mit seinen Kollegen Koni Arora und Valentin Pfister veröffentlichen sie viermal im Jahr ein Magazin mit Hintergrundgeschichten.

Zudem haben sie das erste Schwing-Tippspiel der Geschichte lanciert, bei dem Schwingfans die Resultate der Spitzenpaarungen im ersten Gang tippen können. «Über Monate haben wir ein Konzept entwickelt. Wir wollen den Schwingsport dahingehend modernisieren, damit dieser auch für die zukünftige Generation von Schwingern attraktiv ist beziehungsweise bleibt. Es ist ein Herzensprojekt», so Fessler zu Blick.

Im Gespräch mit einer Schwing-Legende

Als die drei Gründer zufällig auf den neuen SRF-Talk aufmerksam wurden und den Namen «Schwingkeller» sahen, beschlossen sie, sofort zu reagieren. In einem ausführlichen Brief teilten sie dem SRF ihre Gedanken mit. «Ich habe sie auf die Problematik aufmerksam gemacht und freundlich, aber bestimmt erklärt, dass wir das so nicht akzeptieren können.»

Dies insbesondere deshalb, weil man das gleiche Zielpublikum habe und die Inhalte der Formate sehr ähnlich seien. In den Podcast- und Video-Folgen des «Schwingkeller Express» diskutiert Fessler mit dem vierfachen Eidgenossen Benji von Ah (37) über den Nationalsport. Genauso wie Stefan Hofmänner mit seinen Gästen in der SRF-Sendung.

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Gute Stimmung auf den Schwingplätzen

Auf Blick-Anfrage erklärt sich das SRF: «Im Verlauf der Entwicklung des neuen Talkformats ‹Schwingkeller› wurde ein Online-Format mit einem ähnlichen Titel lanciert. Um eine Verwechslungsgefahr gänzlich auszuschliessen, fällte SRF anschliessend den Entscheid, für das eigene Format zum jetzigen Zeitpunkt der Ausstrahlung einen anderen Namen zu wählen.»

Für Fessler ist das Thema damit vom Tisch. Als Experte von Tele 1 begegnet er der SRF-Crew um Kommentator Stefan Hoffmänner ohnehin regelmässig auf den Schwingplätzen. «Ich verstehe mich sehr gut mit ihnen und schätze den offenen und kollegialen Austausch.»

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