Samir Leuppi, der Obelix aus Winterthur, ist die tragische Figur beim Kilchberg-Schwinget. Ein kapitaler Fehlentscheid verhindert seine Schlussgangteilnahme. Leuppi ist am Boden zerstört und kann die Tränen nicht zurückhalten. Ihm ist der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere geraubt worden.
Mittlerweile hat sich Stefan Strebel, der Technische Leiter des Schwingerverbandes, bei Leuppi entschuldigt. Und auch ein hochrangiger Vertreter der Kampfrichter hat sich telefonisch bei ihm gemeldet. «Ich habe mich über diese überraschenden Reaktionen sehr gefreut. Das ist für mich ein erfreulicher Abschluss dieses Vorfalls. Fehlentscheidungen gehören zu unserem Sport, ich schaue jetzt vorwärts», sagt er ganz sportlich.
«Ich kann ganz an der Spitze mithalten»
Leuppi verhehlt aber nicht, dass er am Samstag am Boden zerstört war und die Welt nicht mehr verstanden hat. «Mit einer gewissen Distanz habe ich das jetzt verarbeitet. Ich hatte trotz allem eine tolle Saison und habe nun auch in Kilchberg gespürt, dass ich ganz an der Spitze mithalten kann. Bei aller Enttäuschung nehme ich das Positive mit», sagt der Bahnpolizist.
Und Leuppi, der mit 1,94 Meter und 140 Kilo eine imposante Erscheinung ist, hat noch viele grosse Ziele und will im nächsten Jahr wieder angreifen. «Vielleicht revanchiert sich das Schicksal ja einmal und ich bin der Profiteur», sagt er fatalistisch.
Chancen, dereinst bei einem ganz grossen Fest für Furore zu sorgen, gibt es für ihn noch einige. Eidgenössisches Schwingfest in Pratteln, Jubiläums-Schwinget in Appenzell, Unspunnen-Schwinget in Interlaken: Die nächsten ganz grossen Höhepunkte folgen im Jahresrythmus.
Möglichkeiten zuhauf, damit der 28-Jährige irgendwann noch entspannter und versöhnlicher auf den schwarzen Samstag in Kilchberg zurückschauen kann.