Klar: Joel Wicki ist der Hauptdarsteller des ESAF-Thrillers vom vergangenen Wochenende. Der König überstrahlt alle. Aber: Auch einige Nebendarsteller haben mit lustigen, emotionalen und schmerzhaften Geschichten auf sich aufmerksam gemacht.
Tränen in der Interview-Zone
Die Stimme beginnt zu zittern, die Augen werden rötlich und schon kullert die erste Träne über die Wange von Philipp Roth (27). Der Berner Eidgenosse wird während des Interviews von den Emotionen übermannt. «Es ist unbeschreiblich, was zurzeit in mir vorgeht.» Nach 2016 darf sich der 1,90-Meter-Riese über seinen zweiten Eidgenössischen Kranz freuen. Eine Frage bleibt aber noch: Wieso trägt er seit Jahren einen Strohhut? «Vor einigen Jahren hatte ich am Oberländischen Schwingfest keine Mütze dabei. In einem Geschäft habe ich mir dann diesen Strohhut gekauft. Seither ist er immer mit dabei.»
Rösti und Spiegeleier im Auto
Wie stellst du dir ein richtiges Schwinger-Frühstück vor? Womöglich geht es in die Richtung: Früchte, Müsli oder Vollkornbrot. Sinisha Lüscher (16) hält davon nur sehr wenig. «Am Samstagmorgen habe ich im Auto eine Rösti mit zwei Spiegeleiern gegessen», erzählt der jüngste ESAF-Teilnehmer. Die unkonventionelle Mahlzeit schien den Nordwestschweizer zu beflügeln.
Am ersten Tag legte er mit Alex Schuler sogar einen Eidgenossen aufs Kreuz. Letztlich resultierte bei seiner ESAF-Premiere der starke elfte Rang. «In einigen Jahren will ich um den Königstitel kämpfen», gibt sich Lüscher erfrischend selbstbewusst.
Kranz-Drama um Eidgenosse Gapany
Er ist der Pechvogel des Sonntags. Benjamin Gapany (27) verletzt sich bei seiner Niederlage im 7. Gang gegen Domenic Schneider am rechten Bein. Der Südwestschweizer ist derart angeschlagen, dass der Eidgenosse nicht mehr aus eigener Kraft den Sägemehlring verlassen kann. Letztlich ist es ein Sanitätswagen, der ihn abtransportiert. Trotz der Pleite hätte er im letzten Gang um einen weiteren Eidgenössischen Kranz kämpfen können. Immerhin: Die Kranzübergabe verfolgte der 41-fache Kranzgewinner an Krücken in der Arena selbst. Eine Diagnose steht noch aus.
Eine letzte Berg- und Talfahrt
Aus und vorbei. Das Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ist das letzte Kapitel in der langen Karriere vom vierfachen Eidgenossen Michael Bless (36). «Es war einmal mehr eine Berg- und Talfahrt», erzählt der Appenzeller nach seinem neuerlichen Kranzgewinn. Auf seine Abschieds-Party angesprochen, sagt der Nordostschweizer mit einem Augenzwinkern: «Zuerst muss ich schauen, dass ich den Sonntagabend überstehe.»
873'000 Zuschauer sahen am Sonntag in der Spitze den Schlussgang des Eidgenössischen Schwingfests in Pratteln. Als sich Joel Wicki gegen Matthias Aeschbacher zum König krönte, verzeichnete SRF einen Marktanteil von durchschnittlich 77,1 Prozent. Auf den SRF-Onlineplattformen erreichten die Sportangebote mit Livestreams, Resultaten, Highlight-Videos, News und Hintergründen über das gesamte Wochenende 3,05 Millionen Visits. (SDA)
873'000 Zuschauer sahen am Sonntag in der Spitze den Schlussgang des Eidgenössischen Schwingfests in Pratteln. Als sich Joel Wicki gegen Matthias Aeschbacher zum König krönte, verzeichnete SRF einen Marktanteil von durchschnittlich 77,1 Prozent. Auf den SRF-Onlineplattformen erreichten die Sportangebote mit Livestreams, Resultaten, Highlight-Videos, News und Hintergründen über das gesamte Wochenende 3,05 Millionen Visits. (SDA)
Sohn trocknet Vater ab
«Die Beine haben sogar während den ersten zwei Gängen noch gezittert», erzählt Thomas Burkhalter (19), der zum ersten Mal an einem Eidgenössischen teilnehmen durfte. Rechts neben ihm steht sein erfahrener Vater Stefan Burkhalter (48).
Dem 111-fachen Kranzgewinner ist die Nervosität seines Sohnes nicht entgangen: «Ich habe gesehen, wie bei ihm alles gezittert hat.» Nachdem die erste Nervosität abgeschüttelt war, kämpfte Thomas aber äusserst anständig. Letztlich klassierte er sich zwar ausserhalb der Kranzränge aber vor seinem reich geschmückten Vater.