Es ist nicht der Tag von Christian Stucki. In Top-Verfassung würde er einen Nicht-Eidgenossen wie Marc Gottofrey wohl keine Minute stehen lassen. Doch diesmal muss sich der 43-fache Kranzfestsieger gegen den Bauernsohn aus Echallens lange abmühen, ehe er zwei Minuten vor Schluss doch noch erfolgreich ist und damit den 131 Kranz seiner Karriere gewinnt. Stuckis Seeländer-Kamerad Florian Gnägi kämpft gegen den 47-jährigen Stefan Burkhalter um den 100 Kranz seiner Laufbahn, doch Burkhalter vermasselt mit einem Remis das glorreiche Gnägi-Jubiläum.
Einen richtig schwachen Auftritt liefert Armon Orlik ab, der gegen den 19-jährigen Berner-Jurassier Matthieu Burger mehrmals in Rücklage gerät und im Endeffekt mit einem Remis und der Note 9 noch gut weg kommt. Doch der Eidgenössische Schlussgang-Teilnehmer von 2016 hat Glück - sein Remis reicht für den sechsten Rang, welcher gleichbedeutend mit dem letzten Kranzrang ist.
Ruedi Roschi verpasst mit dem unentschiedenen Gang gegen Benjamin Gapany zwar eine absolute Top-Platzierung, zum ersten Schwägalp-Kranzgewinn reicht es aber dem Berner Oberländer, dessen Vater David 1972 Schwingerkönig wurde. Lario Kramer sichert sich mit einem Sieg gegen Marco Iseli den begehrten Kranz genau wie Kilian von Weissenfluh, der sich wie erwartet gegen Manuel Bollhalder durchsetzt.
Der 19-jährige Emmentaler Lars Zaugg schnuppert bis kurz vor Schluss an seinem ersten Bergkranz, wird dann allerdings vom Glarner Eidgenossen Roger Rychen im Sägemehl vergraben. Den zweiten Rang sichert sich Fabian Staudenmann mit dem Plattwurf gegen den einzigen Waadtländer Eidgenossen Steve Duplan.
Doch wer gewinnt dieses prestigeträchtige Kräftemessen? Michael Wiget greift im Schlussgang den grossen Favorit Samuel Giger frech an. Zu frech. Giger kontert den Berner eiskalt aus und triumphiert damit nach 2016, 18 und 19 zum vierten Mal auf der Schwägalp. So viele Schwägalp-Siege kann neben Sämi nur Nöldi Forrer vorweisen. Insgesamt hat der 23-jährige Giger jetzt 21-Kranzfestsiege auf dem Konto.