König Joel Wicki (27) hat es wieder getan! Im Schlussgang des Ob- und Nidwaldner Kantonalschwingfestes bezwang er Sven Schurtenberger (33) zum sechsten Mal in Folge. Zwölf der letzten dreizehn Duelle entschied der Entlebucher für sich. Eine gewaltige Bilanz.
Während er sich auf den Schultern seiner Kollegen feiern lässt, kämpft Schurtenberger mit seinen Emotionen. «Ich konnte den ganzen Tag so schwingen, wie ich wollte. Aber leider hat es wieder nicht gereicht», sagt der Buttisholzer mit brüchiger Stimme. Die Pleiten-Serie nagt am Eidgenossen. Er ist ratlos. «Ich habe im Moment keine Waffe gegen ihn. Das ist wirklich frustrierend.»
Dramatischer letzter Sieg von Schurtenberger
Noch am Dienstag trainierten die beiden Spitzenschwinger aus Luzern gemeinsam. «Da haben wir uns schon alles abverlangt.» Im Schlussgang lieferten sie sich über sechs Minuten einen intensiven Kampf. Bis der 140-Kilo-Koloss auf dem Rücken lag – wieder einmal. «Seine Züge sind messerscharf. Es ist brutal gegen Joel zu schwingen.»
Mehr zum Schwingen
Sein letzter Sieg liegt sieben Jahre zurück. Damals gewann er einen dramatischen Schlussgang auf der Rigi. Schurtenberger stand schon unter der Dusche, als er sich die Zwilchhosen wieder anziehen musste. Er sprang im Schlussgang für den verletzten Nötzli ein. Nach seinem siegreichen Wurf blieb Wicki liegen. Er musste mit der Bahre vom Platz getragen werden.
Wer ist die Nummer zwei hinter Wicki?
In Lungern OW hätte Schurtenberger ein Gestellter mit der Note neun zum Festsieg gereicht. «Aber Joel war heute einfach zu stark. Er ist nicht umsonst König.» Hätte es keinen Sieger gegeben, so wäre Fabian Staudenmann Co-Festsieger geworden.
Der Berner stellte den ersten Gang gegen Wicki. Danach reihte der Gast Sieg an Sieg. Nach dem Mittagessen bodigte er Pirmin Reichmuth. Am Ende fehlte ihm ein Viertel zum Schlussgang-Kandidat. Der zurzeit beste Berner wurde von einer Fan-Gemeinde unterstützt. Nach seinen Siegen jubelte ein Tribünenteil lautstark. Mehr als 100 Leute sind aus Bern angereist.