«Ich habe nie gesagt, dass ich so etwas ausschliesse»
Schwing-Gigant Giger über seinen grossen Werbe-Deal

Beim Innerschweizer Schwingfest in Ibach kommt es zum ersten Gigantentreffen in dieser neu lancierten Schwingsaison. Samuel Giger trifft auf Joel Wicki. «Ich freue mich auf dieses Duell», sagt Giger.
Publiziert: 04.07.2021 um 02:01 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2021 um 10:58 Uhr
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Duell auf Augenhöhe: Samuel Giger gegen Joel Wicki auf der Schwägalp 2018.
Foto: Sven Thomann

Christian Stucki, Joel Wicki, Samuel Giger, Pirmin Reichmuth und Armon Orlik. Das waren die fünf Topfavoriten beim Eidgenössischen Schwingfest in Zug. Und dieses Quintett hat dieses Fest im August 2019 auch geprägt.

Und es scheint, dass die fast zweijährige Corona-Pause an dieser Hierarchie wenig geändert hat. Stucki, Giger und Wicki haben diesbezüglich ihre Duftmarken bereits gesetzt. Jetzt kommt es beim Innerschweizer Teilverbandsfest in Ibach zum ersten Aufeinandertreffen zweier Giganten.

Noch zwei bis drei Kilo draufgepackt

Joel Wicki trifft auf Samuel Giger. «Ich habe den Stoos-Schwinget am Fernsehen mitverfolgt und weiss, was mich erwartet. Wicki hat da einen sehr überzeugenden Eindruck hinterlassen», sagt Giger, der erstmals am Innerschweizerischen teilnimmt. Zweimal hat er bisher mit Wicki zusammengegriffen. Am Rottal-Schwinget 2016 hat der junge Giger den jungen Wicki bezwungen, auf der Schwägalp 2018 haben die beiden gestellt.

Nun kommt es zum grossen Showdown. Und es scheint, als hätte die Corona-Pause Giger noch stärker gemacht. Seine Siege beim Solothurner und Schaffhauser Kantonalfest waren beeindruckend. «Auch bei mir war die Ungewissheit gross. Aber jetzt konnte ich Selbstvertrauen tanken», sagt er. Kräftemässig hat auch er wie Konkurrent Wicki nochmals «zwei bis drei Kilo» draufgepackt. Und hat nun den nächsten Härtetest im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt in Kilchberg. «Darauf ist der Formaufbau natürlich ausgerichtet», sagt Giger.

In der Corona-Pause hat Giger auch einen Werbevertrag mit einem grossen Detailhändler unterschrieben. Bemerkenswert ist dies, weil sich Giger auch immer wieder kritisch über die zunehmende Kommerzialisierung im Schwingsport geäussert hat. «Ich habe nie gesagt, dass ich so etwas ausschliesse. Ich habe mich einfach lange nicht reif gefühlt für einen solchen Schritt.»

Der graue Panther will die Innerschweiz aufmischen

Jetzt ist es so weit. Der eher zurückhaltende Giger hat sich geöffnet und steht nun auch vermehrt in der Öffentlichkeit. Und verdient nun mit seinem Sport auch einen schönen Batzen Geld. Verändern wird ihn das nicht. Er wird auch in Zukunft nicht im Ferrari oder im Lamborghini an ein Schwingfest kommen. «Bestimmt nicht», lacht Giger. Aber die Sponsoring-Einnahmen haben dazu geführt, dass er bereits im letzten Jahr sein Arbeitspensum auf 80 Prozent reduzieren konnte.

Und die Haare muss er sich auch nicht färben. «Die sind ja schon grau», schmunzelt er. Das hat nichts mit einem Coiffeurbesuch zu tun, sondern die grauen Strähnen sind auf sein Erbgut zurückzuführen. Und die grau melierten Haare sind beim Modellathleten aus der Ostschweiz längst zum Markenzeichen geworden.

Heute will der graue Panther die Innerschweiz aufmischen. Und sich Joel Wicki schnappen.

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