Dem Aargauer Schwing-Koloss fehlen einige Tausender
Räbmatter kämpft zittert um seine Karriere

Der Karriere vom Aargauer Patrick Räbmatter droht ein abruptes Ende. Dem Publikumsliebling fehlen 15'000 Franken.
Publiziert: 10.11.2022 um 00:13 Uhr
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Im Sommer 2016 gelang Patrick Räbmatter ein ganz besonderer Wurf.
Foto: Keystone
Marcel W. Perren

Patrick Räbmatter (30) ist in vielerlei Hinsicht ein aussergewöhnlicher Schwinger. Der zweifache Eidgenosse gehört zur raren Gilde, die die Berner Könige Kilian Wenger (32) und Matthias Sempach (36) besiegen konnten. Einzigartig sind «Räbis» Gesten nach Schlussgang-Niederlagen. So wie beim letzten Aargauer Kantonalen.

Nachdem der 55-fache Kranzgewinner im finalen Gang von Pirmin Reichmuth gebodigt wurde, hat er den 130 Kilo schweren Zuger kurzerhand auf die Schultern gehoben, um seinen Bezwinger hochleben zu lassen.

Ins Auge sticht der 150-Kilo-Koloss aus Uerkheim aber auch wegen der beiden Sonnen, die er sich zu Ehren von seinem verstorbenen Grossvater auf die Ellbogen hat tätowieren lassen. «Wenn ich an meinen Grossvater denke, geht für mich die Sonne auf.»

«Müsste Arbeitspensum auf 80 Prozent reduzieren können»

Doch jetzt droht diese Sonne am Schwinger-Horizont zu verblassen. Räbmatter gehört zu den wenigen «Bösen», die ihr Arbeitspensum im Hinblick auf das letzte Eidgenössische nur geringfügig reduziert haben. Wohl auch deshalb hat er in Pratteln den Kranz verpasst.

Für den Lastwagenchauffeur und Disponent steht deshalb fest, «dass ich meine sportliche Laufbahn bis zum nächsten Eidgenössischen in Mollis nur dann fortsetzen kann, wenn ich mit der Unterstützung eines Sponsors die Möglichkeit erhalte, mein Arbeitspensum auf 80 Prozent zu reduzieren.»

Obwohl der 1,87-Meter-Mann in der Sägemehl-Schweiz enorme Sympathien geniesst, hat er den Sponsor, der ihm 15'000 Franken pro Saison bezahlt, noch nicht gefunden.

Dabei ist sein Star-Trainer Tommy Herzog (er betreut auch Christian Stucki und Pirmin Reichmuth) überzeugt, dass sich eine Investition in Räbmatter bezahlt machen würde. «Wenn sich Patrick wie die anderen Spitzen-Schwinger vermehrt auf den Sport fokussieren könnte, wäre für ihn enorm viel möglich.»

Die Hoffnung auf ein Happy End wird bei Räbmatter aber von Tag zu Tag kleiner.

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