«Die Krebskrankheit hat mich sehr bewegt» Sempach
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Sempach über Bösch:«Die Krebskrankheit hat mich sehr bewegt»

Bösch spricht über Schockdiagnose
«Entweder der Krebs oder ich – es hat nur Platz für einen»

Vor etwas mehr als einem Jahr wurde beim ehemaligen Spitzenschwinger Daniel Bösch (34) Knochenkrebs diagnostiziert. Die letzten zwölf Monate waren für den St. Galler eine Tortur, nun gehts wieder bergauf.
Publiziert: 23.07.2022 um 15:33 Uhr
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Vor 13 Monaten erhielt Daniel Bösch die Diagnose Knochenkrebs.
Foto: Sven Thomann

«Ich war geschockt, sass da und wusste, dass ich innerhalb von 48 Stunden mein Leben umplanen muss.» So beschreibt der ehemalige Spitzenschwinger Daniel Bösch (34) den Tag, an dem die Diagnose Knochenkrebs erhielt.

Es ist der 25. Juni 2021, der Ostschweizer und seine Frau Sandra (33) werden zum Arzt beordert. Der Metzger hatte eine Schwellung am Schienbein, doch der Unspunnensieger von 2011 ging «wie immer vom Guten aus», sagt er gegenüber der «Schweizer Illustrierten». Doch in seinem Bein war ein Tumor herangewachsen.

Es fliessen Tränen. Bei beiden. Das Ehepaar muss erstmal die Gedanken sammeln. In den Folgemonaten verbringt Bösch jeweils drei Wochen im Spital, nur eine zuhause. Am 8. September kann der ganze Tumor erfolgreich entfernt werden. Ein wichtiger Tag in Böschs Leben: «Seit diesem Tag gelte ich offiziell als krebsfrei.»

Depression, Lungenembolie und allergischer Schock

Da ahnt er aber noch nicht, was noch kommt. Die mentalen Folgen sind das eine, Bösch rutscht in eine Depression. Dann sind da auch noch körperliche Folgen. Im Oktober erleidet er eine Lungenembolie, vermutlich durch das viele Liegen. Seine Frau Sandra hat zu diesem Zeitpunkt eine neue Stelle in Aussicht, lehnte aber ab. «Ich sagte den Job ab, um mich voll um Daniel und unsere Metzgerei in Oberbüren zu kümmern», meint die Software-Sachbearbeiterin.

Dann der nächste Schock: Am 28. Dezember erhält der Eidgenosse ein neues Chemomittel, da seine Nieren zuvor versagten. Die Folge war ein allergischer Schock. «Hätte ich wegen Krebs sterben müssen, dann an diesem Tag», erinnert sich der 34-Jährige.

«Entweder der Krebs oder ich»

Die Ärzte müssen ihn ins Leben zurückholen, Bösch selbst sieht sich schon ausserhalb seines Körpers: «Entweder der Krebs oder ich – in meinem Körper hats nur Platz für einen.»

Dieser Tag ist rückblickend aber der Wendepunkt in der Odyssee des St. Gallers. Seither hat er wieder «Bärenhunger» und besiegt nach und nach seine Depression. Noch geht der dreifache Schwägalp-Sieger ausser Haus an Krücken, so auch beim St. Galler Kantonalen. «Mein Körper muss mit dem Spenderknochen noch an- und verwachsen.»

Doch er ist froh, dass es bessert: «Ich war lange die ‹Chasch mer, gisch mer, holsch mer›-Person. Schwierig für mich.» (che)

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