Der böse Zuger Pirmin Reichmuth und der Aargauer Schleifer Tommy Herzog haben im Schwingsport lange als Traum-Duo gegolten. Unter dem Konditionstrainer Herzog hat sich Reichmuth vom 1,98 Meter langen Sprenzel zum 130 Kilo schweren Muskeltier entwickelt, das beim letzten Eidgenössischen in Pratteln den ebenfalls von Herzog gecoachten König Christian Stucki im Sägemehl vergraben hat.
Serienweise Eidgenossen hat der gelernte Metzger vor fünf Monaten auch am Unspunnen zerlegt – nach Siegen gegen Matthias Aeschbacher, Andreas Döbli, Armon Orlik und Florian Gnägi belegte Reichmuth hinter Samuel Giger den zweiten Schlussrang.
Richtig glücklich konnten der 28-Jährige und sein Trainer nach dem Kräftemessen in Interlaken aber aufgrund des Tauchers im dritten Gang gegen den Südwestschweizer Benjamin Gapany aber nicht sein. Und jetzt wird klar, dass am Unspunnen eine ganz besondere Ära zu Ende gegangen ist – der Brünig-Triumphator von 2019 hat die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Vize-Schweizermeister im Viererbob beendet!
«Es sind Differenzen entstanden»
Die Details, die zu dieser Trennung geführt haben, wollen der Modellathlet und der Übungsleiter nicht öffentlich machen. Reichmuth hält aber fest, «dass die Beziehung zwischen Tommy und mir nach elf super Jahren ziemlich ausgelutscht war. Zwischen uns sind Differenzen entstanden, die nicht so schnell zu kitten waren. Deshalb war die Trennung für beide Parteien die beste Lösung.»
Während Herzog weiterhin Reichmuths Zwillingsbrüder Marco und Roland betreut, absolviert Pirmin, der in Cham gemeinsam mit der Karate-Kämpferin Angela Felber eine Physio-Praxis leitet, das Kraft- und Konditionstraining im Alleingang. «Weil ich in diesem Bereich in all den Jahren von Tommy enorm viel lernen konnte, hat das bis jetzt ganz gut funktioniert. Und was das Schwingtraining im Sägemehl anbelangt, habe ich mit Martin Grab eine absolute Koryphäe im Innerschweizer-Team.» Pirmin Reichmuth wird am 5. Mai anlässlich vom Zuger Kantonalen in die Kranzfestsaison starten.